Refluxkrankheit
Synonym
- Gastro-Oesophageal Reflux Disease (GORD)
Definition
- Gehäuft auftretender Rückfluss von Mageninhalt in den Ösophagus mit
klinischen Beschwerden (Sodbrennen, Dysphagie, Oberbauchschmerzen)
Bemerkungen
- Entscheidende pathogenetische Faktoren sind:
- Insuffizienz des unteren Ösophagussphincters
- Schleimhautschädigende Substanzen im Refluxmaterial
- Störung der motorischen Reinigung des Ösophagus.
Häufigkeit
- 5 - 10 % der Bevölkerung, von denen 20 - 30 % eine Refluxösophagitis
entwickeln
Refluxbegünstigende Faktoren
- Hernien
- Im Magen
- Magenvolumen steigt
- Mageninhalt in Kardianähe
- Intraabdominelle Druckerhöhung
- Medikamente
Formen
- Primäre Refluxkrankheit
- Inkompetenter Verschlussmechanismus des unteren Ösophagussphinkters (Kardiainsuffizienz
bei axialer Hiatushernie)
- Sekundäre Refluxkrankheit
- Auftreten bei bekannter Ursache mit nachweisbaren anatomischen
Veränderungen am gastroösophagealen Übergang (z.B. bei Sklerodermie
oder nach Myotomie wegen einer Achalasie).
Stadieneinteilung
- Stadium 0
- Normale Schleimhaut bei pathologischem Reflux
- Stadium I
- Einzelne, nicht konfluierende Schleimhauterosionen in erythematöser
Schleimhaut
- Stadium II
- Konfluierende, jedoch nicht den gesamten Umfang des Ösophagus
einnehmende Schleimhautläsionen
- Stadium III
- Zirkulär angeordnete Schleimhautläsionen
- Stadium IV
- Komplikationen / Folgen der Refluxösophagitis
Komplikationen der Refluxkrankheit
- Stenosen
- Durch entzündlich-narbige Schrumpfung
- Endobrachyösophagus
- "Von innen heraus verkürzter Ösophagus"
- Zerstörtes Plattenepithel wird durch hochprismatisches
Zylinderepithel, wie physiologisch im Magen, ersetzt
- verstärkte Ulkusbildung (Barrett-Syndrom, an der Epithelgrenze,
Präkanzerose)
- Ulcus ventriculi
Therapie der Refluxkrankheit
Allgemeinmaßnahmen
- Gewichtsreduktion
- Hochstellen des Kopfendes während der Nachtruhe
- Meiden voluminöser nächtlicher Mahlzeiten
- Meiden refluxfördernder Medikamente und Speisen
Medikamentöse Therapie
Operative Therapie
- Fundoplikation
- Der Magenfundus wird bei der Operation um den Ösophagus gelegt, um
dort den Sphincter zu unterstützen.
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