Alemtuzumab
Übersicht
 
Medizin
Typ
Indikationen
  - Chronisch lymphatische Leukämie (CLL), wenn mit
    Standardtherapie kein ausreichender Therapieerfolg erzielt werden kann
 
 
Kontraindikationen
  - Es sind bislang keine klinisch relevanten Wechselwirkungen aufgetreten,
    dennoch sollte der Antikörper nicht innerhalb von 3 Wochen vor oder nach
    der Behandlung mit anderen zytostatischen Chemotherapeutika verwendet
    werden.
 
  - Impfungen mit Lebendimpfstoffen sollten erst mindestens 12 Monate nach dem
    Ende der Therapie wieder durchgeführt werden.
 
 
  - Die hämatopoetischen Stammzellen oder Vorläuferzellen scheinen nicht
    geschädigt zu werden.
 
  - Nebenwirkungen sind v.a. während der Infusion zu erwarten, ca. 80 % der
    Patienten zeigen hier Hypotonie, Rigor, Fieber,
    Dyspnoe, Schüttelfrost und Ausschläge.
 
  - Es wird daher die Gabe von Antihistaminika
    und Analgetika
    vor der Injektion des Antikörpers empfohlen.
 
  - Weitere häufig beschriebene Nebenwirkungen waren Infektionen mit
    opportunistischen Erregern und schwere Blutungsreaktionen.
 
  - Durch einschleichende Dosierung können die Nebenwirkungen gemindert
    werden.
 
 
Anwendung
	
	  
 
Handelsname
 
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Bemerkungen
  - Alemtuzumab, ein humanisierter, gentechnisch manipulierter monoklonaler
    IgG1-Kappa-Antikörper, der durch Insertion von sechs Regionen eines
    monoklonalen IgG2a-Antikörpers der Ratte in ein humanes IgG1-Molekül
    hergestellt wird, erkennt CD52-Proteine auf der Zelloberfläche von
    Lymphozytenb (CD52 ist ein 21- bis 28 kDa großes Glykoprotein).
 
  - CD52 befindet sich an der Oberfläche von B-
    und T-Lymphozyten
    sowie von Monozyten,
    Thymozyten und Makrophagen
    im peripheren Blut.
 
  - Es findet sich auch auf weniger als 5 % der Granulozyten
    und überhaupt nicht auf Erythrozyten
    oder Thrombozyten.
 
  - Bindet der Antikörper
    an das CD52-Protein auf der Zelloberfläche, führt dies zu einer
    Aktivierung des Komplementsystems und gleichzeitig zur zellvermittelten
    Zytotoxizität. Es kommt zur Lyse der Lymphozyten.
 
  - Die Anzahl der CD4- und CD8-Lymphozyten steigt nach dem Ende der Therapie
    stark an und bleibt eventuell über ein Jahr erhöht.
 
  - Die mittlere Überlebenszeit unter Therapie mit Alemtuzumab betrug in den
    bisherigen Studien 16 Monate, gegenüber 6 bis 9 Monaten bei der
    Standardtherapie.
 
 
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