Dikaliumclorazepat
Übersicht
Medizin
Typ
Anwendung
Tagesdosis |
(Traquilizer) 5 - 20 mg
(Antiepileptikum) 30 - 240 mg
(Alkoholentzug) 90 - 120 mg
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Dosierungshinweise
- Um eine ausreichend konstante Plasmakonzentration zu erreichen ist bei
Dauertherapien eine 2- bis 4malige Gabe pro Tag notwendig.
Pharmakologie
Bemerkungen
- Obwohl Dikaliumclorazepat von seiner chemischen Struktur her ein
Benzodiazepin ist, so ist die Substanz selbst wegen ihrer niedrigen
Rezeptoraffinität kaum für die Benzodiazepinwirkung verantwortlich:
Dikaliumclorazepat selbst zeigt nur eine geringe Affinität zum
Benzodiazepin-Rezeptor. Somit beruht die Wirkung vor allem auf dem, z.T.
bereits im Magen entstehenden Hauptmetaboliten Nordazepam
Geschichtliches
- In den USA 1972 zugelassen.
Intoxikation
- Benommenheit
- Verwirrtheit
- Schlafneigung (meist jedoch erweckbar)
- Bewusstlosigkeit (selten)
- Zentrale Muskelrelaxation
- Nystagmus
- Ataxie
- Übelkeit, Erbrechen
- Atemdepression (selten)
- Hypotonie
(selten)
Sofortdiagnostik
Sofortmaßnahmen
- Nach Zustand des Patienten
- Schutz gegen Auskühlung
- Bei Intoxikationen durch orale Applikation:
- NOTARZT
- Evtl. Vorbereitung von Flumazenil
(Gabe jedoch nur in schweren Fällen sinnvoll)
- Evtl. Magenspülung
Chemie
Strukturformel
2 K+ +
C16H11ClK2N2O4
IUPAC
- 7-Chlor-2,3-dihydro-2,2-dihydroxy-5-phenyl-1H-1,4-benzodiazepin-3-carbonsäure,
Kaliumsalz
Eigenschaften
- Leicht gelbliches, geruchloses Pulver.
- Aufgrund der Salzeigenschaften in organischen
Lösungsmitteln wenig, Wasser jedoch gut löslich
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