Silizium

Synonym

  • Silicon [engl.]

Übersicht


Chemie

Allgemeine Eigenschaften

Formelzeichen Si
Ordnungszahl 14
Isotope [%] 28Si - 92,23
29Si - 4,67
30Si - 3,10
32
Si - künstlich (172 a -> 32P)

Chemische Eigenschaften

Elektronegativität nach Pauling (Oxidationsstufe) 1,90 (IV)
Elektronenkonfiguration 1s22s22p63s23p2
Oxidationszahlen +4, +2, -4
bevorzugt +4

Physikalische Eigenschaften

Mittlere Atommasse [u] 28,0855 ± 3
Dichte [g/cm3] 2,33
Schmelztemperatur [°C] 1412
Siedetemperatur [°C] 2355
Härte [Mohs] 7
Atomradius [pm] 117,6
Ionenradius [pm] (bei Ladung bzw. Oxidationszahl) 42 (4+)
1. Ionisierungsenergie [kJ/mol] (bei 25 °C) 793

Sonstige Eigenschaften

  • Silizium bildet kubische dunkelgrau, metallisch glänzende Kristalle, deren Gitterstruktur der des Diamanten entspricht.
  • Es ist ein sehr sprödes Material.
  • Silizium gehört zu den Halbleitern, d.h. der elektrische Widerstand sinkt mit steigender Temperatur. Die elektrische Leitfähigkeit reinen Siliziums ist gering. Durch dotieren lassen sich die elektrischen Eigenschaften verbessern.
  • Silizium ist ein sehr guter Wärmeleiter.
  • In dünnen Schichten erscheinen die Kristalle durchscheinend. Daneben existiert ein dunkelbraunes, amorphes Pulver, das aber im mikrokristallinen Bereich einen ähnlichen Aufbau wie die Kristalle aufweist.
  • Silizium verringert wie Bismut oder Gallium beim Schmelzen sein Volumen um etwa 10 % und dehnt sich beim Erstarren wieder aus.
  • Silizium ist relativ reaktionsträge und wird nur von heißen Alkalilaugen aufgelöst.
  • Mit Fluor reagiert es bereits bei Zimmertemperatur unter Feuererscheinung, mit anderen Halogenen beim Erhitzen.

Si + 2 F2 SiF4

  • Silizium verbrennt erst oberhalb von 1000 °C zu Silizium(IV)-oxid (Quarz, SiO2)
  • Bei Temperaturen um 1400 °C reagiert es auch mit Stickstoff zu Siliziumnitrid (Si3N4), mit Kohlenstoff zu Siliziumcarbid (SiC) und mit Schwefel zu Siliziumdisulfid (SiS2).
  • Silizium lässt sich mit Metallen zu Siliciden legieren, z.B. Dicalciumsilicid (Ca2Si), Calciumsilicid (CaSi), Calciumdisilicid (CaSi2).

Geschichtliches

  • Erstmalige Darstellung des Elements durch den schwedischen Chemiker Jöns Jakob Berzelius (1779 - 1848) aus Siliziumtetrafluorid im Jahr 1823.
  • Er benennt es mit dem lateinischen Wort Silex ("Kieselstein"), da Silizium beim Verbrennen in Kieselerde (SiO2) übergeht. 
  • Thomas Thompson schlägt 1831 die englische Bezeichnung "silicon" vor. So soll auf die Ähnlichkeit des Elements mit Kohlenstoff ("carbon") und Bor ("boron") hingewiesen werden.
  • 1854 Darstellung reinen Siliziums durch Sainte-Claire Deville.

Vorkommen

  • Siliziumatome machen 25,8 % Masseanteil in der Erdhülle aus. Silizium ist damit das zweithäufigste Element der Erde (nach Sauerstoff) und das wichtigste Element des Mineralreiches.
  • Zahlreiche Mineralien enthalten in ihrem Aufbau Siliziumatome, elementares Silizium kommt in der Natur nicht vor. Enthalten ist Silizium z.B. im Quarz oder in den Silicaten (Beryll, Olivin, Feldspat, Glimmer, Turmalin).
  • Etwa 90 % der Erdkruste besteht aus Siliziummineralien.
  • Im Tier- und Pflanzenreich finden sich hingegen nur Spuren von Silizium.

Verwendung

  • Silizium wird vor allem als Desoxidationsmittel bei der Stahlherstellung verwendet. Das zugegebene Silizium entfernt in der Metallschmelze die als Metalloxide vorliegenden Verunreinigungen und bindet sie, so dass die Produkte in der Schlacke abgeschöpft werden können.
  • Silizium dient zur Legierung verschiedener Metalle wie Aluminium, Eisen oder Kupfer.
  • Reines Silizium ist ein wichtiger Rohstoff in der Halbleitertechnik und der Mikroelektronik, wo es das derzeit vorherrschende Material zur Produktion der Chips ist.
  • Wahrscheinlich noch zunehmen wird die Bedeutung von Silizium als Bestandteil von Solarzellen.

Herstellung

Laborverfahren

Technische Verfahren

  • Durch Reduktion von Quarzsand mit Kohlenstoff
    • Dabei entsteht als Zwischenprodukt Trichlorsilan, das durch eine Destillation bei ca. 35 °C von Verunreinigungen befreit wird und sich an dünnen, glühenden, ca. 2 m langen Stäben aus Reinstsilizium absetzt. Dabei scheidet sich reines, polykristallines Silizium ab, das zu Einkristallen umkristallisiert wird.
    • Diese Einkristalle haben Durchmesser von zurzeit bis zu 30 cm. Durch mehrmaliges Umkristallisieren im Zonenschmelzverfahren erhält man reinstes Silizium (99,9999999 %) für die Halbleitertechnik.

Analytik

Identität

 

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