Antikoagulantien

Medizin

Antikoagulantien sind Arzneistoffe, die die Blutgerinnung hemmen. Die dabei auftretenden Wirkmechanismen sind zwischen den einzelnen Gruppen z.T. deutlich verschieden.

Ca²⁺-Komplex-Bildner
- Ca²⁺-Komplex-Bildner können nur in vitro eingesetzt werden, da im Körper Ca²⁺ nicht nur zur Blutgerinnung, sondern auch für viele andere physiologische Vorgänge dient.
- Würde man Ca²⁺-Komplex-Bildner in vivo einsetzen, käme es zu einer Hypokalzämie.
Direkte Inhibitoren der Blutgerinnung
- Direkte Thrombin-Inhibitoren (Direkte Faktor-IIa-Inhibitoren)
  - Synthetische Verbindungen
    - z.B. Argatroban, Dabigatran, Melagatran
  - Hirudin und Derivate
    - Hirudin hemmt die Blutgerinnung durch direkte Blockade des Gerinnungsfaktors Thrombin. Es wirkt somit unabhängig von Antithrombin III.
    - z.B. Bivalirudin, Lepirudin, (Desirudin a.H.)
- Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren
  - Antistasin (Entwicklung eingestellt), TAP (Entwicklung eingestellt)
  - Apixaban, Edoxaban, Otamixaban (Entwicklung eingestellt), Rivaroxaban
Indirekte Inhibitoren der Blutgerinnung,
- Biogene Stoffe, (sulfatierte) Glykosaminoglykane
  - Heparin (unfraktioniert) -> Anti-FXa = Anti-FIIa
  - Niedermolekulares Heparin -> Anti-FXa > Anti-FIIa
  - Danaparoid -> Anti-FX1 > Anti-FIIa
- Synthetische Stoffe
  - Fondaparinux -> Anti-FXa
  - Idraparinux -> Anti-FXa
Vitamin-K-Antagonisten
- Hemmen die Synthese der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, X sowie von Protein C und S.
- z.B. Acenocoumarol, Phenprocoumon
Heparine
- Verstärken die Wirkung von Antithrombin III