Parasympathomimetika

Medizin

Substanzen, die eine Wirkung, wie sie durch eine erhöhte Aktivität des Parasympathikus entstehen würde, hervorrufen.

Darm- und Blasenatonie
- postoperativ oder nach Entbindungen: Carbachol hoch dosiert oral oder parenteral s.c. bzw. i.m.
Glaukom
- lokal: Pilocarpin oder Carbachol

Darm- und Blasenatonie
- postoperativ oder nach Entbindungen: Neostigmin hoch dosiert oral oder parenteral s.c. bzw. i.m.
Glaukom
- lokal: Neostigmin, aber direkte Parasympathomimetika sind besser, weil sie weniger Nebenwirkungen machen
Myasthenia gravis pseudoparalytica
- Neostigmin oder Pyridostigmin (wirkt mit 3 - 6 h länger als Neostigmin; Überdosierung macht Depolarisationsblock)
Decurarisierung
- Neostigmin oder Pyridostigmin
Morbus Alzheimer
- Tacrin oder Donepezil
Antidota
- Physostigmin bei Intoxikation mit Atropin oder anticholinergem Delir bei Intoxikation mit tricyclischen Antidepressiva oder einigen Neuroleptika

Die Steigerung der parasympathischen Effekte kann nach zwei Prinzipien erfolgen:
1. Durch direkten, agonistischen Angriff von außen zugeführter Substanzen an muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren, was die m-Cholinozeptor-Agonisten machen.
2. Durch eine indirekte Erhöhung der Konzentration des natürlichen Transmitters Acetylcholin am Rezeptor durch Verhinderung dessen Abbaus durch die Cholinesterase, was das Prinzip der indirekten Parasympathomimetika darstellt.