Galantamin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Mittelschwere Alzheimer-Demenz
Anwendung
Tagesdosis |
16 mg |
Einzeldosis |
8 mg |
Anwendungshinweise
- Zweimal täglich im Abstand von 12 h einnehmen. Dieses Schema sollte
strikt eingehalten werden.
Pharmakologie
Typ
- Galantamin wurde aufgrund seiner parasympathomimetischen Wirkung zunächst
u.a. zur Aufhebung einer durch periphere Muskelrelaxantien erzeugten
Muskelrelaxation eingesetzt.
- Heute dient die Substanz vornehmlich zur Behandlung von Demenzen, insbesondere Alzheimer.
Hier wird ein zweifacher Wirkmechanismus postuliert, nämlich zum einen die
Modulation von Nikotinrezeptoren und zum anderen - die bereits erwähnte -
indirekte parasympathomimetische Wirkung durch Hemmung der
Acetylcholinesterase. Letzteres führt zu einer Erhöhung der
ACh-Konzentration im Gehirn, was positive Effekte bei Alzheimer haben soll.
- Galantamin weist auch analgetische Wirkungen auf, die nach manchen Quellen
ähnlich stark sein sollen, wie die von Morphin.
- Die Substanz wird biliär und renal ausgeschieden.
LD50 |
(Ratte, p.o., als HBr) 75 mg/kg |
Chemie
Strukturformel
C17H21NO3
IUPAC
- (4aS,6R,8aS)-4a,5,9,10,11,12-Hexahydro-3-methoxy-11-methyl-6H-benzofuro[3a,3,2-ef][2]benzazepin-6-ol
Eigenschaften
Bemerkungen
- Galantamin ist ein natürliches vorkommendes tertiäres Pflanzenalkaloid.
Heute wird es jedoch meist synthetisch gewonnen.
Analytik
IR-Spektrum
Biologie
Vorkommen
- Galantamin ist ein tertiäres Pflanzenalkaloid, das sich in verschiedenen
Pflanzen findet. Namensgebend ist sein Vorkommen in Schneeglöckchen, z.B.
dem Kleinen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder dem Kaukasischen Schneeglöckchen (Galanthus woronowii).
Daneben findet sich Galantamin auch z.B. in Osterglocken.
- Die Substanz wurde 1953 erstmals aus den Zwiebeln des Kaukasischen Schneeglöckchens
isoliert.
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T |
R- und S-Sätze
R-Sätze |
25 |
S-Sätze |
22-36/37/39-45 |
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