Gentamicin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Parenterale Initialbehandlung lebensbedrohlicher septischer
Infektionen, insbesondere nosokomialer Infektionen durch empfindliche
Keime (z.B. Enterobacter, Enterokokken, Klebsiellen, Pseudomonas,
Staphylokokken).
- Nephrotoxizität (reversibel)
- Ototoxizität (irreversible Schäden des Innenohres mit Schwindel oder
Hörstörungen bis zur Taubheit)
Anwendung
Tagesdosis |
2 - 5 mg/kg |
Einzeldosis |
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Bemerkungen
- Die Substanz passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch
über.
Handelsnamen
- Gentamytrex, Refobacin, Septopal, Sulmycin
Pharmakologie
Typ
- Gentamicin wird nach peroraler Applikation nur in sehr geringem und nicht
ausreichendem Maß resorbiert (ca. 0,2 - 1 %).
- Bei Entzündungen des Magens kann die Resorption jedoch auf bis zu 10
% ansteigen.
-
Die i.m. Gabe erreicht Bioverfügbarkeiten von ca. 90 %, mit maximalen
Plasmakonzentrationen nach 30 - 90 min.
Exkretion
- Etwa 70 - 90 % der aufgenommenen Dosis werden unverändert renal
ausgeschieden.
LD50 |
(Ratte, i.v.) 96 mg/kg
(Maus, i.v.) 52 mg/kg
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Geschichtliches
- Gentamicin wurde 1963 erstmals isoliert und 1969 in die Therapie
eingeführt.
Chemie
Bemerkungen
- Gentamicin ist ein Gemisch aus den von Micromonospora purpurea
gebildeten Breitspektrum-Antibiotika:
- Spuren anderer Gentamicine können ebenfalls enthalten sein.
Hinweis zur Schreibweise
-
Da die Substanz aus einer Micromonospora-Art isoliert wurde, ist die
ebenfalls zu findende Bezeichnung "Gentamycin" abzulehnen, da
die Endung "mycin" auf eine Herkunft aus Streptomyces-Arten
hinweist.
Eigenschaften
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T |
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