Meticillin
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Anwendung
Bemerkungen
- Der große Rest sorgt zwar einerseits für eine gute Festigkeit gegenüber
der von Staphylococcus aureus produzierten Penicillinase, verringert jedoch
auch die Wirkstärke der Substanz deutlich; einige Quellen berichten von lediglich 1
% der Wirkstärke einer gleich großen Dosis Benzylpenicillin.
Handelsnamen
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Pharmakokinetik
- Meticillin ist nicht säurestabil und kann daher nach peroraler
Applikation praktisch nicht aufgenommen werden. Eine intravenöse
Verabreichung ist erforderlich.
- Etwa 20 - 40 % der Substanz werden in der Leber metabolisiert.
Geschichtliches
Allgemeines
- Meticillin wurde 1959 bei der Firma Beecham entwickelt.
- Es war das erste penicillinasefeste Penicillin. Diese
Penicillinasefestigkeit beruht auf einer sterischen Abschirmung des β-Lactamrings
durch den relativ großen Rest.
- Inzwischen wird die Substanz klinisch nicht mehr eingesetzt.
MRSA
- Meticillin ermöglichte zu Beginn eine Therapie bei vielen Infektionen mit
Staphylococcus aureus, die durch andere β-Lactam-Antibiotik
nicht mehr beherrscht werden konnten. Es gab jedoch von Beginn an einige
Stämme, die auch gegen Meticillin resistent waren. Diese bezeichnete man
als "Methicillin Resistant Staphylococcus Aureus" (MRSA).
- Dieser Begriff hat sich bis heute gehalten, obwohl Meticillin heute
nicht mehr klinisch eingesetzt wird. Man findet jedoch auch Vorschläge
zur Umbenennung in ORSA für "Oxacillin Resistant Staphylococcus
Aureus", da diese Substanz noch eingesetzt wird.
- Schwere Infektionen mit MRSA sind in der Klinik fast immer sehr ernste und
schwer zu therapierende Erkrankungen, da MRSA-Stämme praktisch gegen alle β-Lactamantibiotika
und häufig auch gegen viele andere Antibiotikagruppen resistent sind. Dies
führt teilweise auch zur Übersetzung von MRSA als "Multi-Resistenter
Staphylococcus Aureus".
Chemie
Strukturformel
Summenformel
C17H20N2O6S
Molekülmasse
IUPAC
- (2S,5R,6R)-6-[(2,6-Dimethoxybenzoyl)amino]-3,3-dimethyl-7-oxo-4-thia-1-azabicyclo[3.2.0]heptan-2-carbonsäure
Eigenschaften
Bemerkungen
- Meticillin ist im Vergleich zu Benzylpenicillin
zwar weniger anfällig gegenüber einem Angriff durch β-Lactamasen (aufgrund
der sterischen Abschirmung), jedoch empfindlicher gegenüber Säuren (aufgrund
des +I-Effektes).
Analytik
IR-Spektrum
|