Meticillin

Synonym

  • Methicillin [engl.]

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  •  

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  •  

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis  

Bemerkungen

  • Der große Rest sorgt zwar einerseits für eine gute Festigkeit gegenüber der von Staphylococcus aureus produzierten Penicillinase, verringert jedoch auch die Wirkstärke der Substanz deutlich; einige Quellen berichten von lediglich 1  % der Wirkstärke einer gleich großen Dosis Benzylpenicillin.

Handelsnamen

  •  

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

  •  

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) n/a
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 25 - 60 min
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB)  
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Meticillin ist nicht säurestabil und kann daher nach peroraler Applikation praktisch nicht aufgenommen werden. Eine intravenöse Verabreichung ist erforderlich. 

Metabolisierung

  • Etwa 20 - 40 % der Substanz werden in der Leber metabolisiert.

Geschichtliches

Allgemeines

  • Meticillin wurde 1959 bei der Firma Beecham entwickelt.
  • Es war das erste penicillinasefeste Penicillin. Diese Penicillinasefestigkeit beruht auf einer sterischen Abschirmung des β-Lactamrings durch den relativ großen Rest.
  • Inzwischen wird die Substanz klinisch nicht mehr eingesetzt.

MRSA

  • Meticillin ermöglichte zu Beginn eine Therapie bei vielen Infektionen mit Staphylococcus aureus, die durch andere β-Lactam-Antibiotik nicht mehr beherrscht werden konnten. Es gab jedoch von Beginn an einige Stämme, die auch gegen Meticillin resistent waren. Diese bezeichnete man als "Methicillin Resistant Staphylococcus Aureus" (MRSA).
    • Dieser Begriff hat sich bis heute gehalten, obwohl Meticillin heute nicht mehr klinisch eingesetzt wird. Man findet jedoch auch Vorschläge zur Umbenennung in ORSA für "Oxacillin Resistant Staphylococcus Aureus", da diese Substanz noch eingesetzt wird. 
  • Schwere Infektionen mit MRSA sind in der Klinik fast immer sehr ernste und schwer zu therapierende Erkrankungen, da MRSA-Stämme praktisch gegen alle β-Lactamantibiotika und häufig auch gegen viele andere Antibiotikagruppen resistent sind. Dies führt teilweise auch zur Übersetzung von MRSA als "Multi-Resistenter Staphylococcus Aureus".

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C17H20N2O6S

Molekülmasse

  • 380,416

IUPAC

  • (2S,5R,6R)-6-[(2,6-Dimethoxybenzoyl)amino]-3,3-dimethyl-7-oxo-4-thia-1-azabicyclo[3.2.0]heptan-2-carbonsäure

CAS-Nummer

  • 61-32-5

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
pKS 2,77

Bemerkungen

  • Meticillin ist im Vergleich zu Benzylpenicillin zwar weniger anfällig gegenüber einem Angriff durch β-Lactamasen (aufgrund der sterischen Abschirmung), jedoch empfindlicher gegenüber Säuren (aufgrund des +I-Effektes).

Analytik

IR-Spektrum

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