Atracuriumbesilat
Übersicht
Medizin
Typ
- Blutdruckabfall
- Histaminliberation mit Bronchospasmus und Tachykardie
bis hin zur anaphylaktischen Reaktion mit Laryngospasmus
Anwendung
Tagesdosis |
- |
Einzeldosis |
0,4 mg/kg |
Cave
- Inaktivierung durch alkalische Substanzen (z.B. Thiopental),
ergo zwischen den Medikamentengaben mit Infusionslösung spülen
- Atracurium [...], Tracrium
Pharmakologie
- Gegenüber anderen nicht depolarisierenden Muskelrelaxantien weist
Atracurium den Vorteil auf, dass es spontan, ohne Mitwirkung von Enzymen,
abgebaut wird.
- Der Abbau erfolgt dabei nach dem Prinzip der
Hofmann-Eliminierung, wobei durch Spaltung einer C-N-Bindung am
quartären Stickstoff das tertiäre Amin Laudanosin und ein Acrylsäureester
entstehen.
- Die entstehenden Abbauprodukte sind praktisch nicht mehr
muskelrelaxierend.
- Das entstandene Laudanosin kann ins ZNS gelangen und dort in höheren
Dosierungen Krämpfe auslösen. Die dazu notwendigen Konzentrationen werden
allerdings bei normaler Dosierung von Atracurium nicht erreicht.
- Das Abklingen der Wirkung ist daher nicht von der Funktion
der Eliminationsorgane des Patienten abhängig.
Notfallmedizin
Indikation
- Präkurarisierung vor der Gabe von Suxamethoniumchlorid
- Muskelrelaxation zu maschineller Beatmung nach Intubation
Anwendung
- 0,05 - 0,1 mg/kg (5 mg / 70 kg)
- Initial 0,3 - 0,6 mg/kg KG i.v. (30 mg / 70 kg) / Repetitionsdosis 0,1 -
0,2 mg/kg KG i.v. (10 - 15 mg / 70 kg)
Chemie
Strukturformel
2
C65H82N2O18S2
IUPAC
- [2,2'-(3,11-Dioxo-4,10-dioxatridecamethylen)bis](1,2,3,4-tetrahydro-6,7-dimethoxy-2-methyl-1-veratrylisochinolinium)di(benzolsulfonat)
Eigenschaften
Analytik
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