Suxamethoniumchlorid
Synonyme
  - Succinyldicholin-Dihydrochlorid, Succinylcholin-Dihydrochlorid
 
 
Übersicht
 
Medizin
Typ
Indikationen
  - Initiale Muskelrelaxation bei chirurgischen Eingriffen und zur Intubation
 
 
Kontraindikationen
  - Perforierende Augenverletzung und erhöhter intrakranieller Druck
 
 
  - Initial Bradykardie
    und Hypotonie, später Tachykardie
 
  - Hypersalivation und vermehrte Bronchialsekretion
 
  - Hyperkaliämie
 
  - Erhöhung des Augeninnendrucks und des Drucks im GI-Trakt
 
  - Histaminliberation
 
  - Gefahr eines Bronchospasmus
 
 
 Anwendung
  
    
      | Tagesdosis | 
      - | 
     
    
      | Einzeldosis | 
      1 mg/kg | 
     
   
 
Achtung
  - Lysthenon, Pantolax, Succinylcholin [...]
 
 
 
Pharmakologie
  
    
      | Wirkeintritt | 
       (i.v.) 30 - 60 sec | 
     
    
      | Wirkmaximum | 
      (i.v.) ca. 2 min | 
     
    
      | Wirkdauer | 
      ca. 5 min 
 (andere Quelle) 2 - 4 min 
		(andere Quelle) 5 - 10 min | 
     
   
 
Wirkmechanismus
  - Succinylcholin besetzt die nicotinischen
    Acetylcholin-Rezeptoren der motorischen Endplatte und löst dort die
    gleichen Effekte wie der natürliche Transmitter Acetylcholin
    aus.
 
  - Da die Substanz deutlich langsamer vom Rezeptor dissoziiert und auch
    weniger rasch gespalten wird, kommt es zu einer andauernden Auslösung einer
    Depolarisation.
 
 
Bemerkungen
  - Die auftretenden zentralnervösen parasympathomimetischen Effekte kann man
    durch eine Prämedikation mit Atropin
    abmildern.
    
      - Das Vorhandensein hereditärer Cholinesterase-Varianten kann für
        einen verlängerten neuromuskulären Block durch Succinylcholin
        verantwortlich sein.
 
     
   
 
  
 
	- Die Substanz wird im Körper rasch durch die Butyrylcholinesterase im 
	Plasma und der Leber gespalten. Gegenüber der Acetylcholinesterase ist die 
	Substanz unempfindlich.
 
	- Die Wirkdauer ist länger als die Plasmahalbwertszeit, da die 
	Konzentration der Butyrylcholinesterase an der motorischen Endplatte 
	geringer als im Plasma ist.
		- Da auch die im Plasma vorkommende Butyrylcholinesterase der Leber 
		entstammt, ist die Konzentration des Enzyms bei schweren 
		Leberfunktionsstörungen allgemein verringert und die Wirkdauer der 
		Substanz verlängert. 
 
		- Neben Leberfunktionsstörungen kann auch eine Mutation im Gen E1u 
		zu einer Mutation der Butyrylcholinesterase führen, die den Abbau der 
		Substanz deutlich verlangsamt. Die häufigste Mutante der 
		Butyrylcholinesterase wird durch E1a codiert.
 
	 
	 
	- Das nach der Hydrolyse einer Esterbindung entstehende Succinylmonocholin 
	ist ebenfalls, wenn auch nur noch schwach, muskelrelaxierend wirksam. 
 
	- Durch Hydrolyse der verbliebenen Esterbindung entstehen nur noch 
	inaktive Metaboliten.
 
 
 
Notfallmedizin
Indikation
  - Kurzfristige Relaxierung zur Intubation
 
 
 Anwendung
  - Zur Intubation 1 - 2 mg/kg KG (100 mg bei 70 kg KG), möglichst keine
    Nachinjektion
 
 
Achtung
  - Erhöhte Aspirationsgefahr bei Hochschwangeren, Adipositas permagna,
    Patienten mit Ileus oder
    Zwerchfellhernie.
 
 
 
Chemie
Strukturformel
    
  2 Cl- 
 
  C14H30Cl2N2O4 
 
IUPAC
  - 3,8-Dioxa-4,7-dioxodecanmethylen-1,10-bis(trimethylammonium)dichlorid
 
 
CAS-Nummer
Eigenschaften
  
 
 
Analytik
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