Hydroxychloroquin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Rheumatoide Arthritis
  • Systemischer Lupus erythematodes
  • Malaria
    • Zugelassen zur Prophylaxe und Therapie aller vier humanpathogenen Malariaarten.
    • Der Einsatz bei chloroquinresistenten Erregern ist nicht sinnvoll.

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen

  • Makulopathie, Retinopathie
  • Kinder unter 6 Jahren (< 35 kg)
  • Kombination mit hepatotoxischen Stoffen wie Alkohol oder mit MAO-Hemmern
  • Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
  • Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Relative Kontraindikationen

  • Vorbestehende Psoriasis
  • Porphyrie
  • Epilepsie
  • Ausgeprägte Nieren- und Lebererkrankungen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Diarrhoe, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust (alle häufig)
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Müdigkeit, Unruhe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Parästhesien (alle gelegentlich), Psychosen (sehr selten)
  • Veränderungen der Hornhaut, Verschwommensehen, Akkomodationsstörungen, Retinopathie (alle gelegentlich)
    • Die meisten Nebenwirkungen sind reversibel, die Retinopathie kann jedoch - sofern die Therapie nicht rechtzeitig abgebrochen wird - auch irreversibel und auch nach Therapieende progredient sein.
  • Tinnitus, Taubheit (gelegentlich)
  • Allergische Hautreaktionen, Urticaria, Photosensibilisierung, Pigmentstörungen (alle selten), Eryhtema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis (alle sehr selten)
  • Myopathie (selten)
  • Neuropathie (selten, meist mit leichten sensorischen Störungen)
  • Störungen des hämatopoetischen Systems (selten)
  • Krampfanfälle (sehr selten)
  • EKG-Veränderungen, Kardiomyopathie, Blutdruckabfall (sehr selten)
  • Leberschäden (sehr selten)

Bemerkungen

  • Die meisten beschriebenen unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind dosisabhängig und treten vor allem bei Plasmakonzentrationen oberhalb 250 μg/l auf.

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 200 - 600 mg
Einzeldosis 200 - 600 mg

Dosierungshinweise

  • Die normale Anfangsdosis bei Anwendung gegen Lupus erythematodes oder als Antirheumatikum beträgt 400 - 600 mg, die Erhaltungsdosis beträgt 200 - 400 mg.
  • Die Therapie sollte abgebrochen werden, wenn nach 6 Monaten keine Besserung eingetreten ist.
  • Kinder ab 6 Jahren sollten nicht mehr als 400 mg/d bzw. 5 - 6,5 mg/kg/d erhalten und nicht länger als 6 Monate mit der Substanz behandelt werden.

Anwendungshinweise

  • Beim Einsatz zur Malariaprophylaxe sollte 2 Wochen vor der Reise in das potentielle Infektionsgebiet mit der Therapie begonnen werden.

Bemerkungen

  • Um das Risiko einer zu späten Entdeckung einer Retinopathie zu senken, sollte bei längerer Anwendung eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle durchgeführt werden.
  • Vor Beginn einer Dauertherapie und während einer Dauertherapie sollte das Blutbild etwa alle 2 Monate überwacht werden.
  • Während einer Langzeittherapie sollte regelmäßig auf Zeichen einer Myopathie kontrolliert werden.

Handelsnamen

  • Quensyl

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

  •  

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) (Plasma) ca. 32 d
(terminal) ca. 50 d
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) ca. 45 %
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Hydroxychloroquin wird nach peroraler Applikation rasch und nahezu vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.

Metabolisierung

  • Die Substanz wird in der Leber teilweise metabolisiert, wobei aktive deethylierte Metaboliten entstehen.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C18H26ClN3O

Molekülmasse

  • 335,872

IUPAC

  • 2-[4-[(7-Chlorchinolin-4-yl)amino]pentyl-ethylamino]ethanol

CAS-Nummer

  • 118-42-3

Eigenschaften

Schmelzpunkt 90 °C
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

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