Loperamid
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Diarrhoe
- Symptomatische und chronische Behandlung
Kontraindikationen
- Darmverschluss
- Kinder unter 2 Jahren
- Abdominale Krämpfe
- Darmverschluss
- Begünstigung der Ausbildung eines toxischen Megakolons
Anwendung
Tagesdosis |
(akut) max. 12 mg
(chronisch) 4 mg
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Einzeldosis |
(initial) 4 mg
(nach jedem ungeformten Stuhl) 2 mg
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Achtung
- Die Kombination mit starken Inhibitoren von
P-Glykoprotein
kann zu Wirkungen führen, die der direkten Anwendung von Opiaten
vergleichbar sind. Hier besteht ein klares Missbrauchspotential, wobei vor
allem die sublinguale Darreichungsform beliebt ist, da sie sich leichter
rauchen lässt!
Bemerkungen
- Verschreibungspflichtig; ausgenommen sind feste Zubereitungen zur
oralen Anwendung bei akuter Diarrhoe in Tagesdosen bis zu 12 mg und 24 mg
pro Packung mit der Anwendungseinschränkung "ab 12. Lebensjahr".
- Azuperamid, Boxolip, duralopid, Imodium, Lopalind, Lopedium, Loperamid
[...], Loperhoe
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismen
- Durch eine Stimulation von Opioid-Rezeptoren in der Darmwand kommt es zu
einer Verstärkung der Segmentation und gleichzeitig einer Hemmung
Propulsivperistaltik.
- Die Substanz wird nach oraler Gabe zu etwa 70 % aus dem Darm resorbiert.
- Loperamid wird durch
P-Glykoprotein
aktiv aus dem zentralen Nervensystem herausbefördert.
- Bei Kombination mit starken Inhibitoren von
P-Glykoprotein
kann Loperamid aufgrund der verminderten
Blut-Hirn-Schranke ins ZNS gelangen und dort alle typischen
zentralen Symptome der Opioide auslösen, da Loperamid als Agonist an
μ-, κ- und
δ-Rezeptoren wirkt.
Chemie
Strukturformel

C29H33ClN2O2
IUPAC
- 4-[4-(4-Chlorphenyl)-4-hydroxypiperidino]-N,N-dimethyl-2,2-diphenylbutanamid
Synonym
- 4-[4-(4-Chlorphenyl)-4-hydroxypiperidino]-N,N-dimethyl-2,2-diphenylbutyramid
Eigenschaften
Analytik
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