Natriumcyclamat

Pharmakologie

In der Darmflora kann Cyclamat zu seinem Ausgangsstoff Cyclohexylamin zurück umgewandelt werden. Cyclohexylamin schädigt im Tierversuch Hoden und Spermien.

Na⁺

C₆H₁₂NNaO₃S

Schmelzpunkt (Zersetzung) 310 °C

pK_S 1,71

Geruchsloses, weißes, kristallines Pulver.
Löslich in Wasser (1:5), praktisch unlöslich in Aceton, Dichlormethan, Diethylether und Ethanol.

Etwa 20 mg Substanz werden in 2 ml Wasser gelöst, mit 1 ml HCl (3 mol/l) angesäuert und mit 1 ml 5 %iger Bariumchlorid-Lösung versetzt. Auf Zusatz von wenigen Körnchen NaNO₂ entsteht ein weißer Niederschlag aus BaSO₄ und es entweicht Stickstoff.
Mandelins Reagens (gelb)

Cyclamat wird meist in Kombination mit Saccharin-Natrium verarbeitet. Ein Vorteil gegenüber diesem ist, dass es keinen bitteren Beigeschmack hat. Dennoch wird sein Süßgeschmack im Vergleich zu Saccharin als nicht so angenehm empfunden.
Die Süßkraft liegt im Vergleich zu einer 10 %igen Saccharoselösung etwa um Faktor 35 höher. Je nach Konzentration schwankt dieser Faktor zwischen ca. 25 und 40.
Cyclamat stand teilweise auch im Verdacht, die krebsauslösende Wirkung anderer Substanzen zu unterstützen. In den USA ist es nicht daher bis heute nicht zugelassen.
- Nach einer Prüfung aller wissenschaftlichen Erkenntnisse kam das "Cancer Assessment Committee" der Lebens- und Arzneimittelbehörde der USA (FDA) jedoch bereits 1984 zu dem Schluss, dass Cyclamat nicht krebserregend ist.
- Diese Erkenntnis wurde von der "US National Academy of Sciences" in einer unabhängigen Prüfung dieses Berichtes im Jahre 1985 bestätigt.
- Aufgrund neuer Untersuchungen haben viele gesetzgebende Behörden Cyclamat entweder für zusätzliche Lebensmittelbereiche genehmigt oder die empfohlenen Einnahmewerte erheblich erhöht (u.a. in Dänemark, Schweden, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, der Schweiz und Israel).
Der ADI wird mit nur 12 Tabletten/Tag erreicht, wodurch der Einsatzbereich etwas eingeschränkt wird.
Neben dem Natriumsalz kommt auch das Calciumsalz zur Anwendung.