Oseltamivir
Übersicht
 
Medizin
Typ
Indikationen
  - Infektionen mit Influenza-Viren, Grippe
 
 
Kontraindikationen
  - 
    Schwere Nierenfunktionsstörungen
 
 
  - Übelkeit, Erbrechen (8 %)
    
      - Meist nur am ersten und zweiten Behandlungstag.
 
     
   
  - Schwere neuropsychiatrische Komplikationen (selten)
    
      - Halluzinationen, Ich-Erlebnisstörungen, Denk- und
        Gedächtnisstörungen, Suizidneigung etc.
 
     
   
 
Anwendung
  
    
      | Tagesdosis | 
      75 - 150 mg | 
     
    
      | Einzeldosis | 
      75 mg | 
     
   
 
Dosierungshinweise
  - Zur Therapie werden zweimal täglich 75 mg, zur Prophylaxe einmal täglich
    75 mg eingenommen.
 
  - Eine Dosisanpassung bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen:
    
      - Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von unter 30 l/min wird eine
        Dosierung von einmal täglich 75 mg zur Therapie und einmal 75 mg jeden
        zweiten Tag zur Prophylaxe empfohlen. 
 
      - Bei einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min sollte die Substanz
        nicht angewendet werden.
 
     
   
 
Anwendungshinweise
  - Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten
 
 
Bemerkungen
  - Die antivirale Aktivität der Substanz ist auf Influenza-Viren der Typen A und B beschränkt.
    
      - Bei anderen Viren, die ebenfalls grippeähnliche Symptome auslösen
        können, ist sie unwirksam. Sie sollte daher nur bei gesicherter oder
        zumindest sehr wahrscheinlicher Indikation eingesetzt werden.
 
     
   
  - Entscheidend für die Wirkung der Therapie ist ein frühzeitiger Beginn
    innerhalb von 24 - 36 h nach Beginn der Symptomatik.
 
 
 
Pharmakologie
Typ
  
 
Wirkungen
  - Verkürzung der symptomatischen Infektionsdauer um ca. 30 % bei
    gleichzeitig allgemein deutlich verminderten Krankheitssymptomen.
 
 
  
 
  - Oseltamivir wird nach oraler Applikation rasch aus dem Magen-Darm-Trakt
    aufgenommen. 
 
  - Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorption nicht.
 
 
  - Mit einem Verteilungsvolumen von etwa 23 l (bei 70 kg KG) entspricht dies
    in etwa der extrazellulären Körperflüssigkeit.
 
 
  - Im Körper entsteht, unter Spaltung des Esters, rasch der eigentliche
    Wirkstoff, die freie Säure, die bei physiologischen pH-Werten deprotoniert
    vorliegt. 
 
  - Der aktive Metabolit Oseltamivircarboxylat wird nicht weiter
    verstoffwechselt.
 
 
  - Der aktive Metabolit wird unverändert renal eliminiert.
 
 
Geschichtliches
  - 2002 in Deutschland eingeführt.
 
 
 
Chemie
Strukturformel
    
 
  C16H28N2O4 
 
IUPAC
Eigenschaften
  
 
Bemerkungen
  - Pharmazeutisch eingesetzt wird das Phosphatsalz.
 
 
 
Analytik
IR-Spektrum
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