Proguanil
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
Relative Kontraindikationen
Selten
Einzelfälle
- Allergische Reaktionen
- Hämatologische Störungen (bei schwerer Niereninsuffizienz)
Anwendung
Anwendungshinweise
- Zur Prophylaxe der Malaria sollten Erwachsene 200 mg Proguanil-HCl pro Tag
in einem Zeitraum von einer Woche vor bis vier Wochen nach Reiseende
eingesetzt werden.
- Die Kombination mit anderen Antimalariamitteln wird empfohlen.
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismus
- Proguanil, bzw. dessen aktive Form, das Cycloguanil, hemmt die Dihydrofolatreduktase
der Plasmodien und verhindert so die Biosynthese von Purin- und
Pyrimidinbasen für die DNA. Insbesondere die Leberschizonten werden in ihrer Entwicklung gehemmt.
Proguanil ist ein Prodrug und wird im Körper zum aktiven Cycloguanil
umgewandelt.
- Proguanil wird in interindividuell unterschiedlichem Ausmaß in der Leber
metabolisiert, wobei das Cytochrom-P450-Enzym CYP2C19 eine wichtige Rolle
spielt. Diese Metabolisierung ist von besonderer Bedeutung, da erst dabei
die eigentlich aktive Substanz Cycloguanil entsteht.
Geschichtliches
- Proguanil wurde in den 1940er Jahren von Imperial Chemical Industries
entwickelt.
- Damals arbeiteten eine Reihe akademischer und industrieller Forscher auf Initiative des
britischen Medical Research Councils an der als kriegswichtig angesehenen Entwicklung neuer Malariamedikamente.
Ausgehend von dem bei Bayer entwickelten Wirkstoff Mepacrin wurden ca. 1700 neue Substanzen synthetisiert, von denen
rund ein Drittel gegen Erreger der Malaria aktiv waren.
- Diese groß angelegte Screening-Aktion führte zur Identifizierung der Biguanide als
Malariamittel, von denen anschließend 200 Substanzen in die weitere
Prüfung gelangten, aus der schließlich auch Proguanil hervorging.
Chemie
Strukturformel
CxHyO
IUPAC
- 1-(4-Chlorphenyl)-5-isopropylbiguanid
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
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