Proguanil

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Kontraindikationen

Relative Kontraindikationen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Selten

  • Leichte Magenbeschwerden

Einzelfälle

  • Allergische Reaktionen
  • Hämatologische Störungen (bei schwerer Niereninsuffizienz)

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis  

Anwendungshinweise

  • Zur Prophylaxe der Malaria sollten Erwachsene 200 mg Proguanil-HCl pro Tag in einem Zeitraum von einer Woche vor bis vier Wochen nach Reiseende eingesetzt werden.
  • Die Kombination mit anderen Antimalariamitteln wird empfohlen.

Handelsnamen

  • Paludrine

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismus

  • Proguanil, bzw. dessen aktive Form, das Cycloguanil, hemmt die Dihydrofolatreduktase der Plasmodien und verhindert so die Biosynthese von Purin- und Pyrimidinbasen für die DNA. Insbesondere die Leberschizonten werden in ihrer Entwicklung gehemmt.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) ca. 90 %
Clearance (CLtot) ca. 1000 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 18 h
(aktiver Metabolit) 12 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 0,7
Plasmaproteinbindung (PB) 75 %
Verteilungsvolumen (Vapp) ca. 30 L/kg

Proguanil ist ein Prodrug und wird im Körper zum aktiven Cycloguanil umgewandelt.

Metabolisierung

  • Proguanil wird in interindividuell unterschiedlichem Ausmaß in der Leber metabolisiert, wobei das Cytochrom-P450-Enzym CYP2C19 eine wichtige Rolle spielt. Diese Metabolisierung ist von besonderer Bedeutung, da erst dabei die eigentlich aktive Substanz Cycloguanil entsteht. 

Geschichtliches

  • Proguanil wurde in den 1940er Jahren von Imperial Chemical Industries entwickelt. 
    • Damals arbeiteten eine Reihe akademischer und industrieller Forscher auf Initiative des britischen Medical Research Councils an der als kriegswichtig angesehenen Entwicklung neuer Malariamedikamente. Ausgehend von dem bei Bayer entwickelten Wirkstoff Mepacrin wurden ca. 1700 neue Substanzen synthetisiert, von denen rund ein Drittel gegen Erreger der Malaria aktiv waren. 
    • Diese groß angelegte Screening-Aktion führte zur Identifizierung der Biguanide als Malariamittel, von denen anschließend 200 Substanzen in die weitere Prüfung gelangten, aus der schließlich auch Proguanil hervorging.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

CxHyO

Molekülmasse

  • 253,731

IUPAC

  • 1-(4-Chlorphenyl)-5-isopropylbiguanid

CAS-Nummer

  • 500-92-5

Eigenschaften

Schmelzpunkt 129 °C
Löslichkeit (H2O) 156 mg/l
log P 2,558
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

 

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