Lenalidomid
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Multiples Myelom, wenn mindestens eine andere Therapie zuvor
eingesetzt wurde und diese keinen ausreichenden Erfolg zeigte
Kontraindikationen
- Schwangerschaft! Sichere Verhütung erforderlich!
- Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie
- Müdigkeit, Asthenie
- Übelkeit, Obstipation, Diarrhoe
- Muskelkrämpfe
- Schwellungen der Extremitäten
- Exantheme
- Erhöhtes Risiko für Thrombo- und Lungenembolien
Anwendung
Dosierungshinweise
- Eine Dosisreduktion bei schwerer Thrombozytopenie, Neutropenie oder
Nierenproblemen wird empfohlen.
Anwendungshinweise
- Lenalidomid wird immer in Kombination mit Dexamethason eingesetzt.
- Die Einnahme erfolgt in 28tägigen Therapiezyklen, wobei die Einnahme
stets zur gleichen Tageszeit erfolgen sollte. Während der eines Therapiezyklus
wird an den Tagen 1 bis 21 jeweils 25 mg Lenalidomid verabreicht, während
an den Tagen 22 bis 28 die Einnahme pausiert wird.
- In den ersten 4 Therapiezyklen sind zusätzlich jeweils 40 mg Dexamethason
an den Tagen 1 - 4, 9 - 12 und 17 - 20. Ab dem fünften Zyklus wird
Dexamethason nur noch an den Tagen 1 - 4 verabreicht.
Patientenhinweise
Bemerkungen
- Lenalidomid ist strukturell aus Thalidomid
abgeleitet, teratogene Effekte gelten daher als sehr wahrscheinlich. Damit
ist auf eine
strenge Kontrazeption während der Therapie zu achten!
- Apotheken dürfen Rezepte über die Substanz nur beliefern, wenn diese den ärztlichen Vermerk
"Sicherheitsbestimmungen gemäß Fachinformation werden eingehalten" tragen und nicht älter als sieben Tage
sind. Nichtverbrauchte Kapseln müssen an die Apotheke zurückgegeben werden.
Pharmakologie
Typ
Wirkungen
- Lenalidomid hemmt die Proliferation bestimmter hämatopoetischer Tumorzellen,
die Produktion proinflammatorischer Zytokine (v.a. TNF-α,
IL-6, IL-12) und die Antiangiogenese
- Es fördert die Erythropoese, die Stimulation von T-Lymphozyten
sowie NK-Zellen und
erhöht die Anzahl zytotoxischer T-Zellen.
- Die Substanz wird überwiegend unverändert renal ausgeschieden.
Bemerkungen
- In Tierversuchen an Kaninchen zeigte die Substanz teratogene Effekte.
Aufgrund ihrer strukturellen Ähnlichkeit mit Thalidomid sind teratogene
Effekte beim Menschen als sehr wahrscheinlich anzusehen.
Chemie
Strukturformel
C13H13N3O3
IUPAC
- 3-(7-Amino-3-oxo-1H-isoindol-2-yl)piperidin-2,6-dion
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Fast weißes bis blass-gelbes Pulver.
Analytik
IR-Spektrum
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