Schlafstörungen

Definition

  • Bezeichnung für sämtliche pathologischen Veränderungen des Schlafs.

Formen

  • Einschlafstörungen
  • Durchschlafstörungen
  • Hypersomnien
  • Schlafstadiengebundene Störungen

Ursachen

  • Die Ursachen einer Schlafstörung können verschiedenster Art sein. Als wichtigste sind zu nennen:
    • Organischen Störungen
    • Geistige und psychische Belastungen
      • z.B. erhöhte Anforderungen im Beruf, Prüfungssituationen, Ehekonflikte, Todesfälle u.a.
    • Ungesunde Lebensführung
    • Reizüberflutung
      • z.B. durch zu langes Fernsehen, Straßenlärm
    • Ungünstige Schlafbedingungen
      • z.B. Lärm, mechanisch ungünstige Schlafstätte, zu warmes Bettzeug
    • Entzugssymptomatik
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Schizophrenie, manisch depressive Psychosen, etc.
      • Patienten mit einer Angstsymptomatik haben häufig Ein- und Durchschlafstörungen, die möglicherweise durch ein erhöhtes Erregungsniveau bedingt sind.
      • Bei Depressionen finden sich häufig kurze REM-Latenzen und Einschlaf-REM-Episoden. Der REM-Schlaf ist über alle drei Nachtdrittel gleichmäßig verteilt.
      • Etwa 40 % der schizophrenen Patienten zeigen eine Reduktion von Tiefschlaf, einige zeigen kurze REM-Latenzen,
    • Sonstige Ursachen
      • z.B. Schlafapnoe-Syndrom, Narkolepsie, Somnabulismus (Schlafwandeln, v.a. beim Übergang von Schlafstadium IV in Schlafstadium II), Enuresis nocturna (nächtliches Einnässen), u.a.

Therapie

  • Schlafmittel sollten grundsätzlich nur dann eingesetzt werden, wenn es nicht gelingt, die Ursache einer Schlafstörung zu beheben oder andere Maßnahmen, z.B. autogenes Training, nicht zum Erfolg führen.
  • Alte Menschen sind darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Schlafbedürfnis physiologisch herabgesetzt und damit auch die erforderliche Schlafdauer vermindert ist.
  • Wird die Verordnung eines Hypnotikums tatsächlich erforderlich, so ist zu prüfen, ob eine Einschlaf- oder Durchschlafstörung vorliegt.
    • Zur Erleichterung des Einschlafens sind Schlafmittel mit schnellem Wirkungseintritt und kurzer Wirkungsdauer (Einschlafmittel), bei ungenügender Schlaftiefe und frühzeitigem Erwachen Schlafmittel mit längerer Wirkungsdauer (Durchschlafmittel) anzuwenden.
  • Bei jeder Verordnung von Schlafmitteln muss bedacht werden, dass diese nur zeitlich limitiert eingesetzt werden dürfen, wie kaum eine andere Gruppe von Arzneimitteln missbraucht werden.
  • Die Gefahr von Suiziden ist durch die Abkehr von früher häufig gebrauchten Substanzen, v.a. Barbituraten, deutlich verringert worden.

 

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