Dihydroergocryptin (DHEC)

Synonym

  • α-Dihydroergocryptin (α-DHEC)

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Morbus Parkinson
    • Als Monotherapie oder in Kombination mit Levodopa bei Patienten ohne Fluktuationen

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen

  • Leberschäden (fortgeschrittene)
  • Gleichzeitige Therapie mit Makrolid-Antibiotika 
    • Es kann zu einer sehr starken (bis zu 10fachen) Erhöhung der DHEC-Plasmakonzentration aufgrund der Hemmung von CYP3A4 durch das Makrolid-Antibiotikum kommen.
  • Schwangerschaft, Stillzeit, Kindesalter

Relative Kontraindikationen

Arzneimittelinteraktionen

  • Inhibitoren von CYP3A4
    • Hemmstoffe von CYP3A4 können den Abbau von DHEC deutlich verlangsamen und so bei der Dauertherapie mit DHEC zu einer Kumulation dieses Arzneistoffs im Körper führen. Eine Dosisanpassung kann erforderlich werden.
  • Mutterkornalkaloide
    • Aufgrund einer möglichen gegenseitigen Verstärkung der Nebenwirkungen mit Gefahr eines Ergotismus, sollte die Kombination mit Mutterkornalkaloiden vermieden werden.
  • Thrombozytenaggregationshemmer, Vitamin-K-Antagonisten
    • Dihydroergocryptin kann die Thrombozytenaggregation beeinträchtigen und so "blutverdünnend" wirken. Dies kann eine Neueinstellung der anderen "blutverdünnend" eingesetzten Arzneistoffe erforderlich machen.
  • Nitropräparate
    • Evtl. Wirkungsverstärkung von DHEC

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  •  

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 60 - 120 mg
Einzeldosis 30 - 60 mg

Dosierungshinweise

  • Die Dosierung sollte einschleichend begonnen werden. Dazu wird mit einer Tagesdosis von 10 mg/d begonnen (aufgeteilt auf zwei Einzeldosen à 5 mg) und diese nach jeweils zwei Wochen um jeweils 10 mg/d erhöht, bis eine ausreichende Wirkung erzielt wird.
    • Die notwendigen Erhaltungsdosen liegen meist bei etwa 60 mg/d, z.T. auch bis 120 mg/d. 
  • Die angegebenen Dosen gelten sowohl für die Mono- als auch die Kombinationstherapie mit Levodopa.

Anwendungshinweise

  • Einnahme zweimal täglich im abstand von 12 h.

Handelsnamen

  • Almirid

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

  • Dihydroergocryptin wirkt als Vollagonist an D2-Rezeptoren und als Partialagonist an D1-Rezeptoren.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB)  
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Metabolisierung

  • Dihydroergocryptin wird u.a. über CYP3A4 abgebaut.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C32H43N5O5

Molekülmasse

  • 577,715

IUPAC

  • (5'a,10a)-9,10-Dihydro-12'-hydroxy- 2'-(1-methylethyl)-5'-(2-methylpropryl)- ergotaman-3',6',18-trion

CAS-Nummer

  • 25447-66-9

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

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