Telmisartan

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen

  • Schwangerschaft

Relative Kontraindikationen

  • Stillzeit

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Ohne Angabe der Häufigkeit

  • Tachykardie oder Bradykardie
  • Hypotonie
  • Ödeme
  • Allergische Reaktionen

Etwa auf Placeboniveau

  • Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit
  • Impotenz
  • Übelkeit, Durchfall
  • Infekte der oberen Luftwege 

Sehr selten

  • Trockener Reizhusten

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 20 - 80 mg
Einzeldosis 20 - 80 mg

Dosierungshinweise

  • Die normale Dosierung beträgt 40 mg/d. Bei manchen Patienten reichen jedoch bereits 20 mg/d aus. Bei unzureichender Wirkung kann die Tagesdosis auf 80 mg erhöht werden.

Anwendungshinweise

  • Einmal täglich.

Bemerkungen

  • Verschreibungspflichtig

Handelsnamen

  • Micardis, Kinzal, Pritor

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

  • Die Substanz hemmt die Wirkung von Angiotensin II am AT1-Rezeptor durch einen nicht-kompetitiven Antagonismus.
    • Die Bindungsaffinität zum AT1-Rezeptor ist etwa 3000mal höher als zum AT2-Rezeptor.
  • Telmisartan wirkt außerdem als selektiver Modulator von PPAR-γ und zeigt so (positive) Einflüsse auf den Glucosestoffwechsel.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 40 - 60 %
Clearance (CLtot) > 800 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) ca. 24 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) > 99,5 %
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp) ca. 7 L/kg

Resorption

Distribution

  • Im Blut findet sich Telmisartan zu mehr als 99,5 % an Plasmaproteine gebunden, insbesondere an Albumin und α1-saures Glycoprotein.
    • Das Ausmaß der Plasmaproteinbindung ist nicht dosisabhängig.

Metabolisierung

  • Telmisartan wird nur in sehr geringem Ausmaß metabolisiert. Der einzig nachgewiesene Abbauweg ist die Kopplung an Glucuronsäure in der Leber. 
  • Anschließend wird die Substanz über die Gallenflüssigkeit mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein enterohepatischer Kreislauf scheint nicht zu bestehen.
  • Enzyme des Cytochrom-P450-Systems sind nicht an der Metabolisierung von Telmisartan beteiligt.
    • Einige Quellen sprechen dennoch von einer geringen Affinität der Substanz zu CYP2C9.

Exkretion

  • Die Ausscheidung erfolgt zu über 97 % mit dem Stuhl.

Toxikologie

LD50 (männliche Ratte, i.v.) 150 - 200 mg/kg
(weibliche Ratte, i.v.) 200 - 250 mg/kg
Pregnancy category D

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C33H30N4O2

Molekülmasse

  • 514,617

IUPAC

  • 2-[4-[[4-Methyl-6-(1-methylbenzimidazol-2-yl)-2-propylbenzimidazol-1-yl]methyl]phenyl]benzoesäure

CAS-Nummer

  • 144701-48-4

Eigenschaften

Schmelzpunkt 261 - 263 °C
Löslichkeit 0,09 mg/L
log P 7,7
(andere Quelle) 6,72
pKS (pKS1, Carbonsäure) 3,65
(pKS2, äußeres Benzimidazol) 4,78
(pKS3, zentrales Benzimidazol) 6,13

Sonstige Eigenschaften

  • Praktisch unlöslich in Wasser.
  • Mäßig löslich in starken Säuren (außer HCl), löslich in starken Basen.
 

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