Dextropropoxyphen

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Leichte bis mittelstarke Schmerzen

Kontraindikationen

  • Leberfunktionsstörungen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis  

Handelsnamen

  • Develin, Erantin

Pharmakologie

Typ

Pharmakokinetik

Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 11 - 16 h
(aktiver Metabolit) 23 - 37 h
Bioverfügbarkeit 30 - 70 %
tmax  
Plasmaproteinbindung 80 %
Verteilungsvolumen 16 L/kg

Metabolisierung

  • Dextropropoxyphen unterliegt nach peroraler Applikation einem ausgeprägten First-Pass-Effekt.
  • Dabei wird die Substanz hauptsächlich zu Norpropoxyphen demethyliert, das renal eliminiert wird.
    • Norpropoxyphen ist ein aktiver Metabolit, der eine deutlich geringere zentral dämpfende Wirkung, aber eine stärker lokal anästhetische Wirkkomponente besitzt als Dextropropoxyphen.

Elimination

  • Bei älteren Patienten kann die Eliminationshalbwertszeit deutlich erhöht sein (die von Dextropropoxyphen auf 24 - 50 h und die des aktiven Metaboliten Norpropoxyphen auf 25 - 76 h).
    • Eine daraus resultierende Kumulation von Norpropoxyphen wird für unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Herzrhythmusstörungen verantwortlich gemacht.

Toxikologie

Schwangerschaft

  • Bislang liegen keine Hinweise auf ein teratogenes Potential vor.

Bemerkungen

  • Die analgetische Wirkung des, chemisch mit Methadon verwandten, Dextropropoxyphens ist nur vergleichsweise schwach ausgeprägt.
  • Es wurde häufig in Kombination mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol zur Therapie leichter bis mäßiger Schmerzen eingesetzt.
  • Bei schweren Leberfunktionsstörungen steigen die Plasmakonzentrationen von Dextropropoxyphen an, die des Metaboliten Norpropoxyphen nehmen dagegen wegen des geringeren First-Pass-Effekts ab.
    • Daher kann es bei Leberzirrhose aufgrund einer erhöhten Bioverfügbarkeit bereits bei üblichen Dosierungen zu einer starken Sedierung kommen.
  • In zahlreichen Fällen wurde nach Applikation von Dextropropoxyphen eine Leberschädigung mit Ikterus, abdominellen Schmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl beschrieben. Daher sollte die Substanz bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen prinzipiell nicht eingesetzt werden.
  • Auch bei Niereninsuffizienz erscheint Dextropropoxyphen als nicht geeignet, da hier maximale Plasmaspiegel und AUC-Werte ansteigen. Eine Kumulation der Substanz kann zu zentraler Dämpfung und Atemdepression führen.
  • In hohen Konzentrationen reduzieren Dextropropoxyphen und Nordextropropoxyphen die Erregungsleitungsgeschwindigkeit am Herzen, wodurch Herzrhythmusstörungen auftreten können.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C22H29NO

Molekülmasse

  • 323,48

IUPAC

  • (1S,2R)-(1-Benzyl-3-dimethylamino-2-methyl-1-phenyl-propyl)-propionat

CAS-Nummer

  •  

Eigenschaften

Schmelzpunkt 75 - 76 °C
(HCl) 163 - 169 °C
pKS  

Sonstige Eigenschaften (HCl)


Analytik

Stas-Otto-Gang

  • III

Identität

IR-Spektrum

 

UV-Spektrum

  • Absorptionsmaxima in H2SO4 (0,05 mol/l) bei 157 nm (E = 12), 250 nm (E = 10) und 263 nm (E = 9).
 

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