Dextropropoxyphen
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Leichte bis mittelstarke Schmerzen
Kontraindikationen
Anwendung
Pharmakologie
Typ
- Dextropropoxyphen unterliegt nach peroraler Applikation einem
ausgeprägten First-Pass-Effekt.
- Dabei wird die Substanz hauptsächlich zu Norpropoxyphen demethyliert, das
renal eliminiert wird.
- Norpropoxyphen ist ein aktiver Metabolit, der eine deutlich geringere
zentral dämpfende Wirkung, aber eine stärker lokal anästhetische
Wirkkomponente besitzt als Dextropropoxyphen.
Elimination
- Bei älteren Patienten kann die Eliminationshalbwertszeit
deutlich erhöht sein (die von Dextropropoxyphen auf 24 - 50 h und die des
aktiven Metaboliten Norpropoxyphen auf 25 - 76 h).
- Eine daraus resultierende Kumulation von Norpropoxyphen wird für
unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Herzrhythmusstörungen
verantwortlich gemacht.
Schwangerschaft
- Bislang liegen keine Hinweise auf ein teratogenes Potential vor.
Bemerkungen
- Die analgetische Wirkung des, chemisch mit Methadon
verwandten, Dextropropoxyphens ist nur vergleichsweise schwach ausgeprägt.
- Es wurde häufig in Kombination mit Acetylsalicylsäure
oder Paracetamol zur Therapie leichter
bis mäßiger Schmerzen eingesetzt.
- Bei schweren Leberfunktionsstörungen steigen die Plasmakonzentrationen
von Dextropropoxyphen an, die des Metaboliten Norpropoxyphen nehmen dagegen
wegen des geringeren First-Pass-Effekts ab.
- Daher kann es bei Leberzirrhose aufgrund einer erhöhten
Bioverfügbarkeit bereits bei üblichen Dosierungen zu einer starken
Sedierung kommen.
- In zahlreichen Fällen wurde nach Applikation von Dextropropoxyphen eine
Leberschädigung mit Ikterus, abdominellen Schmerzen und allgemeinem
Krankheitsgefühl beschrieben. Daher sollte die Substanz bei Patienten mit
bestehenden Lebererkrankungen prinzipiell nicht eingesetzt werden.
- Auch bei Niereninsuffizienz erscheint Dextropropoxyphen als nicht
geeignet, da hier maximale Plasmaspiegel und AUC-Werte ansteigen. Eine
Kumulation der Substanz kann zu zentraler Dämpfung und Atemdepression
führen.
- In hohen Konzentrationen reduzieren Dextropropoxyphen und
Nordextropropoxyphen die Erregungsleitungsgeschwindigkeit am Herzen, wodurch
Herzrhythmusstörungen auftreten können.
Chemie
Strukturformel
C22H29NO
IUPAC
- (1S,2R)-(1-Benzyl-3-dimethylamino-2-methyl-1-phenyl-propyl)-propionat
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften (HCl)
Analytik
Identität
UV-Spektrum
- Absorptionsmaxima in H2SO4 (0,05 mol/l) bei 157 nm
(E = 12), 250 nm (E = 10) und 263 nm (E = 9).
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