Pirenzepin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft (1. Trimenon), Stillzeit
    • Aufgrund mangelnder Erfahrungen

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Verwirrtheit (häufig)
  • Mundtrockenheit (6 %)
  • Lichtempfindlichkeit (1 %)
  • Akkomodationsstörungen (1 %)
  • Tachykardie (selten)
  • Miktionsstörungen (selten, insbesondere bei BPH)
  • Glaukomanfall (selten)
  • Allergische Hautreaktionen, anaphylaktische Reaktionen (selten)

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 50 - 150 mg
Einzeldosis 25 - 75 mg

Dosierungshinweise

  • Zur Therapie von Magen-Darm-Ulzera wird eine Dosierung von zweimal täglich 50 mg empfohlen. Hierbei ist eine Therapie über 4 - 6 Wochen meist ausreichend. In schweren Fällen kann die Tagesdosis auf 150 mg gesteigert werden.
  • Zur Prophylaxe wird eine Dosierung von zweimal täglich 25 mg eingesetzt.
  • Bei einer Kreatinin-Clearance ≤ 25 ml/min wird eine Dosisreduktion empfohlen.

Anwendungshinweise

  • Die Einnahme sollte vor bzw. in ausreichendem Abstand nach einer Mahlzeit erfolgen.

Patientenhinweise

Bemerkungen

Handelsnamen

  • Gastricur, Gastrozepin, Pirenzepin [...], Ulcoprotect

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkungen

  • Verminderung der Magensäureproduktion

Wirkmechanismen

  • Die Substanz wirkt nicht direkt an der Belegzelle des Magens, vielmehr kommt es zur Modulierung der ganglionären Übertragung durch Blockade von M1-Rezeptoren an Zellen der Magenschleimhaut.
  • Evtl. kommt es auch zu einer Abschwächung der Histaminfreisetzung aus ECL-Zellen.

Bemerkungen

  • Die Substanz wird zwar als selektiver M1-Rezeptor-Antagonist bezeichnet, die Selektivität ist jedoch relativ gering. Die Affinität zum M1-Rezeptor ist nur ca. 15mal höher als zum M3-Rezeptor.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 25 - 30 %
Clearance (CLtot) 240 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 10 - 14 h (Ø 11 h)
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 0,6
Plasmaproteinbindung (PB) 10 - 12 %
Verteilungsvolumen (Vapp) 3 L/kg

Resorption

  • Die Einnahme zu einer Mahlzeit verringert die Bioverfügbarkeit merklich.

Distribution

  • Die Substanz passiert die Plazenta in mäßigem Ausmaß.

Metabolisierung

  • Etwa 10 % der Substanz werden metabolisiert.

Exkretion

  • Die Exkretion erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.

Toxikologie

LD50 (Maus, i.p.) 427 mg/kg

Bemerkungen

  • Die Substanz kann nur in geringem Umfang dialysiert werden.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C19H21N5O2

Molekülmasse

  • 351,402

CAS-Nummer

  • 28797-61-7

IUPAC

  • 6,11-Dihydro-11-[(4-methyl-1-piperazinyl)acetyl]-5H-pyrido[2,3-b][1,4]benzodiazepin-6-on
  • 11-[(4-Methylpiperazin-1-yl)acetyl]-6,11-dihydro-5H-pyrido[2,3-b][1,4]benzodiazepin-6-on

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
Dichte 1,27 g/cm3
log P 0,6
pKS  

Analytik

Stas-Otto-Gang

 

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pharm@zie
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