Tranexamsäure
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Zahnextraktion oder Zahnfleischblutungen bei Hämophilie
- Generalisierte und/oder lokale Hyperfibrinolyse
- Antidot bei Überdosierung von Fibrinolytika
- Hereditäres Angioödem (HAE)
Kontraindikationen
- Blutungen im Bereiche der Niere und Harnwege
- Gefahr der Verstopfung der Harnleiter mit nachfolgendem Urinstau!
- Erhöhte Thromboseneigung
- Sepsis, DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)
- Stillzeit
- Allergische Reaktionen, Exantheme
- Erhöhtes Thromboserisiko (mit nachfolgend erhöhtem Risiko für Embolien
und Apoplex)
- Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern)
- Sehstörungen
- Schäden an der Netzhaut sind für Tierversuche beschrieben
Anwendung
Anwendungshinweise
- Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismus
- Tranexamsäure bindet kompetitiv an eine Lysin-Bindungsstelle in der
"Kringle"-Region auf Plasminogen und verhindert so dessen
Aktivierung zum fibrinolytisch wirksamen Plasmin. In höherer Dosierung
bindet aus direkt an bereits aktiviertes Plasmin und hemmt dieses
irreversibel.
- Tranexamsäure ist bei gleicher Konzentration etwa 10mal stärker
wirksam als Aminocapronsäure.
- Bei Konzentrationen bis 1 mg/ml führt Tranexamsäure nicht selbst zu
einer Plättchenaktivierung.
Bemerkungen
- Beim Einsatz beim hereditären Angioödem führt die Hemmung der
Plasminbildung und -aktivität durch eine Verminderung der
Plasmin-induzierten Aktivierung des Komplementsystem-Bestandteils C1 zu
einer Reduktion der Anfälle.
- Die Plasmaproteinbindung bei therapeutischen Arzneistoffkonzentrationen
kommt ausschließlich durch die Bindung an Plasminogen zustande. Eine
Bindung an Albumin findet nicht statt.
- Tranexamsäure wird nur in geringem Ausmaß (< 5 %) in der Leber verstoffwechselt. Als
Metaboliten im Urin können Carboxylsäure (1 % der verabreichten Dosis) und die acetylierte Form von Tranexamsäure (0,1 % der verabreichten Dosis)
gefunden werden.
- Die Ausscheidung erfolgt überwiegend unverändert und zu etwa 95 % renal.
Symptome einer Intoxikation
Übelkeit, Erbrechen, orthostatische Dysregulation, Hypotonie
Chemie
Strukturformel
C8H15NO2
IUPAC
- trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carboxylsäure
CAS-Nummer
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
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