Aldosteron-Antagonisten
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Untertypen
- Hemmung der Biosynthese des Aldosterons
- Kompetitive Hemmung des Aldosteron-Rezeptors
Indikationen
- Hyperaldosteronismus
(primärer und sekundärer)
- Ödeme
- Zur Ausschwemmung von Ödemen
bei chronischer Herzmuskelinsuffizienz, die mit einer kombinierten
Therapie von Herzglykosiden und
anderen Saluretika nicht oder nur unzureichend mobilisiert werden
konnten.
- Zur Ausscheidung von Ödemen
bei Leberzirrhose, die zum Teil auf einem erhöhten Aldosteron-Spiegel
durch reduzierten Abbau in der Leber
beruhen.
- Blockade von Mineralokortikoid-Wirkungen bei Therapie mit Glukokortikoiden
(z.B. bei nephrotischem Syndrom).
Kontraindikationen
Pharmakologie
Wirkungen
- Vermehrte Ausscheidung von:
- Verminderte Ausscheidung von:
- Senkung der GFR
Wirkmechanismen
- Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton
wirken am Ende des distalen Tubulus und am Sammelrohr:
- Hier besetzen sie den zytoplasmatischen Aldosteron-Rezeptor, ohne jedoch
eine Wirkung hervorzurufen.
- Dadurch kann Aldosteron
nicht zusammen mit seinem Rezeptor in den Zellkern
eindringen, und es unterbleibt die Synthese Aldosteron-induzierter Proteine
(AIPs), d.h. von Natriumkanälen, Cytochromoxidase
und Na+/K+-ATPase.
- Nach der Zufuhr von Aldosteron-Antagonisten werden daher Na+-Ionen
vermehrt, K+- und H+-Ionen aber vermindert
ausgeschieden.
- Ihre Wirkung setzt - aufgrund des Wirkmechanismus - relativ
langsam ein, hält dann jedoch lange an.
- So ist mit einer merklichen Wirkung nicht vor einigen Tagen zu
rechnen, da vor dem Eintreten der Wirkung erst noch vorhandene AIPs
funktionsuntüchtig werden müssen.
- Der Effekt ist um so größer, je mehr Na+ dem distalen
Tubulusepithel angeboten wird (z.B. nach Gabe eines Thiazid-Diuretikums)
und je stärker die aktuelle Aldosteron-Wirkung ist (hoch z.B. bei
Leberzirrhose).
- Aufgrund der Angriffstelle sind die Kaliumverluste praktisch
vernachlässigbar.
- Der erzielbare natriuretische Effekt ist mit 2 - 4 % relativ gering.
Bemerkungen
- Der Begriff "Kaliumsparer" wird auch für die Cycloamidin-Derivate
verwendet, diese wirken jedoch über andere Mechanismen und sind somit keine
Aldosteron-Antagonisten.
Beispiele
Substanzen
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