Duloxetin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Depressionen
- Belastungsinkontinenz, stressbedingte Harninkontinenz
- Schmerzen und Kribbeln bei diabetischer Neuropathie
- Neuropathische Schmerzen
- Fibromyalgiesyndrom (Zulassung durch FDA, nicht durch EMEA)
- Übelkeit, Erbrechen
- Appetitverlust
- Trockener Mund, unscharfes Sehen
- Diarrhoe, Obstipation
- Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Tremor
- Schlafstörungen, Nervosität, Angst
- Schwitzen, Nachtschweiß, Hitzewallungen
- Sexualstörungen (z.B. Erektionsprobleme, Orgasmusunfähigkeit)
- Erhöhung des Blutdrucks, Herzbeschwerden
- Leberschäden (sehr selten, insbesondere im Zusammenhang mit Alkohol)
Bemerkungen
- Die unerwünschten Wirkungen treten besonders zu Therapiebeginn auf, können aber auch
über mehrere Wochen andauern.
Anwendung
Tagesdosis |
20 - 120 mg |
Einzeldosis |
20 - 120 mg |
Dosierungshinweise
- Die Anfangs- und Erhaltungsdosis bei Depression sollte 60 mg/d (einmal
täglich) betragen. Eine Verbesserung der antidepressiven Wirkung bei
Dosierungen bis 120 mg/d konnte in Studien nicht nachgewiesen werden.
- Bei schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie wird ebenfalls eine
Dosierung von 60 mg/d empfohlen. Allerdings kann hier in Einzelfällen (z.B. bei starken Rauchern) eine Dosiserhöhung auf
90 mg oder 120 mg eine verbesserte Schmerzreduktion bewirken.
- Bei Belastungsinkontinenz wird eine Dosierung von zunächst 20 mg/d über 2 Wochen, danach 40 mg/d
empfohlen.
- Eventuell zu Beginn der Therapie auftretende Übelkeit kann durch eine
einschleichende Dosierung abgemildert werden. Allerdings sind die dabei
eingesetzten Tagesdosen von max. 30 mg weder antidepressiv noch analgetisch
wirksam.
Anwendungshinweise
- Die Therapie sollte über 2 Wochen ausschleichend beendet werden, da bei
abruptem Absetzen der Medikation mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit,
Kopfschmerzen und Angst zu rechnen ist.
Pharmakologie
Typ
- Duloxetin ist ein starker Inhibitor der Serotonin- und der
Noradrenalin-Wiederaufnahme. Daneben hemmt es in geringem Ausmaß auch die
Wiederaufnahme von Dopamin.
- Die Affinität zu den 5-HT- und Noradrenalintransportern ist ungefähr
gleich start ausgeprägt.
- Die Substanz hat keine besondere Affinität zu Monoaminrezeptoren im ZNS
(z.B. dopaminerge, adrenerge, histaminerge, opioide, glutamaterge oder
GABAerge Rezeptoren).
- Die wichtigsten Biotransformationspfade für Duloxetin beinhalten die
Oxidation des Naphthylringes mit anschließender Konjugation und
anschließender Oxidation des gebildeten Konjugats.
- Die Oxidation des Naphthylringes wird sowohl über CYP1A2, als auch über
CYP2D6 katalysiert.
- Als Metaboliten findet man vor allem 4-Hydroxy-duloxetin-glucuronid und 5-Hydroxy-6-methoxy-duloxetinsulfat.
Beide Metaboliten sind pharmakologisch nicht aktiv.
LD50 (p.o., Ratte) |
Männchen: 491 mg/kg
Weibchen: 279 mg/kg
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Symptome einer Intoxikation
- Tremor, Krämpfe, verminderte Aktivität, verlangsamter Pupillenreflex,
Gelenksteifigkeit
Geschichtliches
- Duloxetin wurde im August 2004 in Deutschland zugelassen. Die Zulassung
betraf zunächst nur die Indikation Belastungsinkontinenz. Als
Antidepressivum ist Dulxetin seit Anfang 2005, zur Behandlung der
schmerzhaften diabetischen Polyneuropathie seit 2006 zugelassen.
Chemie
Strukturformel
C18H19NOS
IUPAC
- N-Methyl-3-naphthalen-1-yloxy-3-thiophen-2-yl-propan-1-amin
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
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