Ketotifen

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (ca. 20 - 25 %, mit zunehmender Behandlungsdauer abklingend)
  • Mundtrockenheit, Übelkeit (selten, mit zunehmender Behandlungsdauer abnehmend)

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 1 - 2 mg
Einzeldosis 1 mg (?)

Dosierungshinweise

  • Initial einmal täglich 1 mg abends. Nach 3 - 4 Tagen Erhöhung der Dosierung auf zweimal täglich 1 mg (morgens und abends jeweils 1 mg).

Anwendungshinweise

Patientenhinweise

Bemerkungen

  • Verschreibungspflichtig
  • Ketotifen sollte aufgrund mangelnder Erfahrungen nicht in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Im Tierversuch zeigte die Substanz keine teratogenen Eigenschaften.
  • Ketotifen ist liquorgängig, weshalb zentralnervöse Nebenwirkungen auftreten können.

Handelsnamen

  • Astifat, Ketof, Ketotifen [...], Zaditen, Zatofug

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 50 %
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) (aktiver Metabolit) ca. 20 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 1,0
Plasmaproteinbindung (PB) 75 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Ketotifen wird nach peroraler Applikation zu mehr als 80 % resorbiert.

Metabolisierung

  • Die Substanz wird zu mehreren Metaboliten (u.a. einem N-Glucuronid) biotransformiert.

Exkretion

  •  Ketotifen wird, überwiegend in Form der Metaboliten, renal ausgeschieden.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C19H19NOS

Molekülmasse

  • 309,43

IUPAC

  • 9,10-Dihydro-4-(1-methyl-4-piperidyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta[1,2-b]thiophen-10-on

CAS-Nummer

  •  

Eigenschaften

Schmelzpunkt 151 - 153 °C

Synthese

+

  • Durch Polyphosphorsäure wird Wasser abgespalten und der Ring geschlossen:

+ H2O

  • Durch N-Bromsuccinimid führt man nun eine zweifache Bromierung durch.
  • Anschließend wird unter dem Einfluss einer Base, z.B. KOH formal HBr abgespalten und man erhält die einfach bromierte Verbindung mit Doppelbindung im mittleren Ring:

  • Es schließt sich eine Grignard-Reaktion zur Einführung des Substituenten an Position 4 an.

+

  • Der Zusatz von Piperidin führt zur Substitution des Bromids gegen das leichter abzuspaltende Piperidin. Es wird temporär ein Enamine gebildet.
  • Dieses wird durch saure Hydrolyse entfernt und führt zur Bildung der Ketofunktion und somit des Ketotifens:

+ + H2O


Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

 

www.BDsoft.de
pharm@zie
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