Antiasthmatika

Übersicht


Medizin

Definition

Indikationen

Bemerkungen

  • Allgemein sollte in der Therapie mit Antiasthmatika folgendes Stufenschema (2016) eingehalten werden:
Therapiestufe Controller Bemerkungen
Stufe 1
  • Keiner
  • Eine Therapie ist nur im akuten Anfall indiziert.
  • Es werden inhalativ applizierte, kurzwirkende β2-Adrenozeptor-Agonisten eingesetzt.
Stufe 2
  1. Glukokortikoid (inhalativ)
  2. CysLT1-Rezeptor-Antagonist (p.o.)
  • Eine regelmäßige inhalative Applikation von Glukokortikoiden zur Entzündungshemmung wird empfohlen.
  • Alternativ sind CysLT1-Rezeptor-Antagonisten indiziert.
    • Hemmstoffe der Mediatorfreisetzung wie Cromoglicinsäure werden nicht mehr empfohlen, können aber bei individuell nachgewiesenem Nutzen additiv verwendet werden.
  • Die Therapie des akuten Anfalls richtet sich nach dem für Stufe 1 beschriebenen Schema.
Stufe 3
  1. Glukokortikoid (inhalativ) + β2-Adrenozeptor-Agonist (langwirkend, inhalativ)
  2. CysLT1-Rezeptor-Antagonist (p.o.) + Glukokortikoid (inhalativ)

 

  • Als Basistherapie wird, zusätzlich zu inhalativ eingesetzten Glukokortikoiden, ein inhalativ applizierter, langwirkender β2-Adrenozeptor-Agonist eingesetzt.
  • Alternativ wird in dieser Stufe der CysLT1-Rezeptor-Antagonist der Stude 2 mit einem inhalativ eingesetzten Glukokortikoid kombiniert, wobei diese Kombination deutlich schwächer ist.
    • Auch retardierte Theophyllin-Präparate können eingesetzt werden, sollten jedoch aufgrund der geringen therapeutischen Breite vermieden werden und sind in neuen Leitlinien nicht mehr enthalten.
    • CysLT1-Rezeptor-Antagonisten können als weitere Zusatztherapie verwendet werden.
  • Die Therapie des akuten Anfalls richtet sich nach dem für Stufe 1 beschriebenen Schema.
Stufe 4
  1. Glukokortikoid (inhalativ) + β2-Adrenozeptor-Agonist (langwirkend, inhalativ) + Tiotropiumbromid (inhalativ)
  2. Glukokortikoid (inhalativ) +/- β2-Adrenozeptor-Agonist (langwirkend, inhalativ) +/- Tiotropiumbromid (inhalativ) +/- CysLT1-Rezeptor-Antagonist (p.o.)
  • Die Therapie erfolgt grundsätzlich wie bei Stufe 3 - lediglich die Dosierungen sind höher. Zusätzlich wird nun der Einsatz von Tiotropiumbromid empfohlen.
  • Auf Neueinstellungen mit Theophyllin sollte verzichtet werden, da die therapeutische Breite relativ gering ist.
  • Die Therapie des akuten Anfalls richtet sich nach dem für Stufe 1 beschriebenen Schema.
Stufe 5
  • Therapie der Stufe 4 + Anti-IgE-Antikörper oder Anti-IL-5-Antikörper +/- Glukokortikoid (p.o.)
  • Die Therapie erfolgt grundsätzlich wie bei Stufe 4 allerdings mit der Erweiterung um einen Anti-IgE-Antikörper oder Anti-IL-5-Antikörper (sofern möglich).
  • Erst in Stufe 5 sollte von einem inhalativen Glukokortikoid auf ein systemisch appliziertes Glukokortikoide gewechselt werden, bzw. dieses sollte zusätzlich in die Therapie aufgenommen werden..
  • Auf Neueinstellungen mit Theophyllin sollte verzichtet werden, da die therapeutische Breite relativ gering ist.
  • Die Therapie des akuten Anfalls richtet sich nach dem für Stufe 1 beschriebenen Schema.
Akuter Asthmaanfall Reliever  
Leichter Asthmaanfall  
Schwerer Asthmaanfall  
Lebensbedrohlicher Asthmaanfall
  • In neueren Leitlinien wird die Indikation für Theophyllin zunehmend eingeschränkt. Inzwischen wird es - vor allem aufgrund der geringen therapeutischen Breite - nur noch beim lebensbedrohlichen Asthmaanfall empfohlen.

Übersicht

Basistherapeutika (prophylaktisch) / Controller

Zusatztherapeutika

Therapeutika für den akuten Anfall (Bronchospasmolytika) / Reliever


Technologie

Bemerkungen

  • Im Rahmen der Therapie des Asthma bronchiale mit Antiasthmatika strebt man stets zunächst eine rein lokale Therapie der Bronchien an, da so systemische Nebenwirkungen weitestgehend vermieden werden können.
  • Der wichtigste Applikationsweg ist somit die endobronchiale, inhalative Applikation. Daraus ergeben sich große Herausforderungen an die eingesetzten Arzneimittel
  • So soll der enthaltene Arzneistoff möglichst nur im Gebiet der Bronchien deponiert werden und sich nicht bereich im Mund-Rachenraum niederschlagen oder bis in die Alveolen gelangen. Hierzu ist die Einhaltung eines Partikelgrößenspektrums von ca. 2 - 5 µm erforderlich.
    • Für Glukokortikoide wird z.T. sogar eine Partikelgröße bis hinab zu 1 µm gefordert, um auch noch in terminalen Brochiolen eine lokale Wirkung erzielen zu können. Für broncholytisch wirkende Arzneistoffe macht eine Partikelgröße unter 3 µm hingegen kaum Sinn, da in den so noch erreichten Brochiolen keine Muskulatur mehr vorhanden ist, die dilatiert werden könnte.
  • Um die Anwendung der Arzneimittel zu erleichtern, sind verschiedenste Inhalationssysteme und Inhalationshilfen entwickelt worden.
  • Für eine erfolgreiche Arzneimittelanwendung ist eine gute Schulung das Patienten auf  die von seinen Arzneimitteln eingesetzten Inhalationssysteme unbedingt zu empfehlen.

Beispiele

Substanzen

 

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