Rofecoxib

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Osteoarthrose
  • Akute Schmerzen
  • Primäre Dysmenorrhoe

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Gastrointestinale Beschwerden
  • Erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen bei Langzeitanwendung
    • In der Langzeitstudien "APPROVe" zeigte sich bei kontinuierlicher Einnahme über mehr als 18 Monate ein erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen (z.B. erhöhtes Risiko für Myokardinfarkt und Apoplex). Studien bis zu einer Therapiedauer von 18 Monaten zeigten zuvor keine solche Effekte. Das Ausmaß des gemessenen Effekts wird mit 1 zusätzliches Ereignis auf 1300 Patienten, die alle 1 Monat durchgehend die Substanz einnehmen (= 1300 "Patientenmonate"), angegeben. Dies ist nicht wirklich stark abweichend von den danach aus Metaanalysen errechneten Zahlen für andere COX-Inhibitoren (0,3 - 1,5 Fälle pro 1200 Patientenmonate).

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 12,5 - 50 mg
Einzeldosis 12,5 - 25 mg

Anwendungshinweise

  • Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten.

Handelsnamen

  • Vioxx

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Bemerkungen

  • Rofecoxib besitzt eine etwa 800fach höhere Affinität zu COX-2, als zu COX-1.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) ca. 85 - 90 %
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) ca. 17 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB)  
tmax 2 - 3 h (bis 9 h)
Verteilungsvolumen (Vapp) 80 - 90 l

Metabolisierung

  • Rofecoxib wird durch zytosolische Enzyme in unwirksame Metaboliten umgewandelt. Daneben sind die Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP3A4 und CYP1A2 an der Metabolisierung beteiligt.

Exkretion

  • Die Substanz wird überwiegend (ca. 72 %) renal ausgeschieden.

Geschichtliches

  • Rofecoxib war die erste Substanz aus der Klasse der "Coxibe". Sie wurde im Dezember 1999 zugelassen. Die Zulassung war jedoch dahingehend eingeschränkt, dass der Hersteller (Merck, USA) in weiteren Studien belegen musste, dass kein erhöhtes Risiko gegenüber bisher verwendeten Substanzen besteht.
  • Noch Anfang September 2004 erweiterte die FDA die Zulassung auf "Kinder ab 2 Jahre", daher kam es allgemein sehr überraschend, dass Merck am 30. September 2004 die weltweite Marktrücknahme ankündigte. Als Grund wurde ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Langzeittherapie mit Rofecoxib angegeben.
    • Es war danach noch einige Zeit umstritten, ob alle Coxibe dieses erhöhte Risiko aufweisen, oder nur Rofecoxib. Inzwischen herrscht Konsens, dass eine gewisse Erhöhung des kardiovaskulären Risikos alle COX-2-Inhibitoren betrifft.
      • Der Konkurrent Pfizer, der nach der Marktrücknahme von Rofecoxib, bei Ärzten und Apothekern für seine "ungefährlicheren" COX-2-Hemmer Celecoxib (ursprünglich entwickelt von Pharmacia) und Valdecoxib (entwickelt durch Pfizer selbst) warb, hat inzwischen zumindest Valdecoxib aus den gleichen Gründen zurückziehen müssen...
    • Nur zwei Wochen vor der Rücknahme von Rofecoxib erhielt die ebenfalls von Merck (USA) entwickelte Substanz Etoricoxib ihre Zulassung in Deutschland. 

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C17H14O4S

Molekülmasse

  • 314,357

IUPAC

  • 4-(4-Methylsulfonylphenyl)-3-phenyl-5H-furan-2-on

CAS-Nummer

  • 162011-90-7

Eigenschaften

Schmelzpunkt
Löslichkeit (H2O)
log P 3,2
pKS

Sonstige Eigenschaften

  •  
 

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