Tolterodin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Dranginkontinenz, verstärkter Harndrang

Kontraindikationen

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 4 mg
Einzeldosis 2 mg

Dosierungshinweise

  • Bei Leberinsuffizienz sollte die Dosierung auf zweimal täglich 1 mg vermindert werden.

Anwendungshinweise

  • Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten.

Handelsnamen

  • Detrusitol

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Bemerkungen

  • Für Tolterodin wurde bislang keine Selektivität für einzelne Subtypen des M-Rezeptors nachgewiesen, daher wird die "selektive" Wirkung von Tolterodin auf die Harnblase als funktionell bezeichnet.
    • Tolterodin weist im Tierversuch an Ratten eine geringe (2,2- bis 2,4-fache) Bevorzugung von Zellen der glatten Muskulatur an der Blase gegenüber Drüsenzellen auf.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) ca. 17 %
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 1,9 - 3,7 h
(aktiver Metabolit) 3 - 4 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) ca. 96,3 %
tmax 2 - 3 h
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Tolterodin wird rasch und gut resorbiert. Aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Effekts liegt die Bioverfügbarkeit bei oraler Einnahme jedoch nur bei ca. 17 %.
  • Die Bioverfügbarkeit kann durch Einnahme zu einer Mahlzeit auf bis zu 25 % erhöht werden, was klinisch jedoch nicht von Belang ist.

Metabolisierung

  • Die Substanz unterliegt normalerweise einem ausgeprägten präsystemischen Metabolismus durch CYP2D6 in der Leber, wobei 5-Hydroxymethyltolterodin als ebenfalls aktiver Metabolit entsteht.
    • 5-Hydroxymethyltolterodin ist wesentlich für die Wirkung des Arzneistoffs mit verantwortlich.
    • Bei einem Mangel an CYP2D6, wie er bei etwa 10 % der mitteleuropäischen Bevölkerung auftritt, beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Tolterodin bis zu 65 %. Auch diie Halbwertszeit ist mit 8 - 10 h deutlich verlängert.
  • Auch CYP3A4 ist ebenfalls an der Metabolisierung beteiligt, die dabei entstehenden Metaboliten sind inaktiv.

Exkretion

  • Die Ausscheidung erfolgt im wesentlichen in Form inaktiver Metaboliten über die Nieren.

Toxikologie

LD50 (Maus, i.v., Tartrat) 10 - 20 mg/kg
Pregnancy category  

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C22H31NO

Molekülmasse

  • 325,488

IUPAC

  • 2-[(1S)-3-(diisopropylamino)-1-phenylpropyl]-4-methylphenol

CAS-Nummer

  • 124937-51-5

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
Löslichkeit (Tartrat) 12 g/L
log P 5,6
pKS (Tartrat) 9,87

Sonstige Eigenschaften

  • Tartrat: Weißes, kristallines Pulver.
  • Tartrat: Löslich in Wasser (12 g/L). Leicht löslich in Ethanol, löslich in Methanol, praktisch unlöslich in Toluen.
 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon