Amphetamine
Definition
- Vom Amphetamin abgeleitete
Substanzen mit vorwiegend stimulierenden Wirkungen auf das ZNS.
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Heute vor allem als Rauschmittel verwendet. Daneben werden einige
Substanzen noch z.B. bei ADHS und Narkolepsie eingesetzt.
Pharmakologie
Typ
Wirkungen
- Amphetamine steigern das Selbstbewusstsein, führen zu Euphorie, geben das
Gefühl von Stärke, mindern den Appetit, ermöglichen körperliche
Dauerleistungen, verringern das Schlafbedürfnis und führen (dosis- bzw.
stoffabhängig) zu Halluzinationen.
Wirkmechanismen
- Der Wirkmechanismus der Amphetamine gleicht dem der Katecholamine.
- Amphetamine wirken zentral und peripher als indirekte Sympathomimetika.
- Sie führen zu einer vermehrten präsynaptischen Ausschüttung von Dopamin
und anderen Katecholaminen
und wirken als MAO-Hemmstoffe.
Gleichzeitig erregen sie 5-HT-Rezeptoren und führen im Tierversuch zu einer
Abnahme der Serotonin-Konzentration in den Neuronen.
- Die regelmäßige Anwendung von Amphetaminen führt rasch zur
Toleranzbildung.
- Amphetamine werden nahezu ausschließlich oral appliziert; Inhalation und
parenterale Applikation sind jedoch ebenfalls möglich.
- Sie werden gut über die Schleimhäute resorbiert und überwinden aufgrund
ihrer Lipophilie und Größe die Blut-Liquor-Schranke leicht.
- Die Biotransformation
findet in der Leber
statt. Hier wird entweder die Seitenkette desaminiert, oder der aromatische
Ring zu p-Hydroxyamphetamin hydroxyliert, das anschließend renal
ausgeschieden wird.
- Durch Azidifizierung des Harns lassen sich zusätzlich bis zu 80 % des
noch nicht metabolisierten Amphetamins eliminieren.
- Häufiger Konsum kann nach einigen medizinischen Studien zu einer
merklichen Schädigung des Gehirns, besonders des Kurzzeitgedächtnisses
führen.
Bemerkungen
- Amphetamine wurden zeitweise legal als Appetitzügler und Aufputschmittel
eingesetzt. Aufgrund ihres hohen Suchtpotentials sind sie heute jedoch nicht
mehr als Arzneistoffe im Einsatz.
- Derzeit einzige Ausnahme ist Methylphenidat,
das zur Therapie hyperaktiver und konzentrationsschwacher Kinder eingesetzt
wird.
- Die aufputschenden Eigenschaften der Amphetamine wurden bei den
"Designerdrogen" meist weiter verstärkt. Oft zeigen diese
Substanzen auch eine halluzinogene Wirkung.
- Aufgrund ihrer aufputschenden Wirkung wurden die Substanzen früher auch
als "Weckamine"
bezeichnet.
Intoxikation
Bemerkungen
- Amphetamine wie z.B. "Ecstasy" (MDMA)
gelten bei vielen Jugendlichen als ungefährliche "Modedrogen". Da
jedoch auch Todesfälle in Verbindung mit der Einnahme von MDMA
berichtet werden, ist diese Ungefährlichkeit anzuzweifeln.
Sofortmaßnahmen
- Nach Zustand des Patienten; meist ist eine Flüssigkeitssubstitution
geboten.
- NOTARZT
Chemie
Grundstruktur
Bemerkungen
- Die Grundstruktur der Amphetamine ist das auch unter dem Namen Amphetamin
geführte β-Phenylisopropylamin.
- Durch Methylierung der Aminogruppe erhält man das stärker und länger
anhaltend stimulierende Methamphetamin.
- Die Einführung von Methoxygruppen am Phenylring ist charakteristisches
Merkmal der meisten vom Amphetamin
abgeleiteten "Designerdrogen":
Beispiele
Substanzen
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