Amilorid
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Hypertonie
- Zystische Fibrose
- Verbesserung der mukoziliären Clearance bei Applikation von Amilorid
als Aerosol
Kontraindikationen
- Hyperkaliämie
- Schwangerschaft
- Anurie
Anwendung
Tagesdosis |
2,5 - 5 mg (max. 10 mg) |
Einzeldosis |
2,5 - 5 mg |
Anwendungshinweise
- Einmal täglich, möglichst morgens.
Bemerkungen
- Keine Monopräparate
- In Kombination mit Kombination mit Hydrochlorothiazid z.B. Amiloretik,
Amilorid comp. [...], Amilorid/HCT, Diursan
- In Kombination mit Furosemid z.B. Diaphal
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismus
- Amilorid hemmt direkt den epithelialen Natriumkanal (ENaC). Dieser Kanal
findet sich unter anderem in den distalen Nephronen in der Niere und sorgt dort für die Wiederaufnahme von
Na+ aus dem Primärharn. Amilorid führt durch die Hemmung der Na+-Wiederaufnahme zu
einer erhöhten Ausscheidung von Na+ und nachfolgend Wasser, ohne die
Ausscheidung von K+ zu erhöhen.
- ENaC findet man auch an den Geschmackssinneszellen auf der Zunge und im Rachenraum.
Der Rezeptor ist dort an der Wahrnehmung salzigen Geschmacks involviert.
Amilorid als selektiver Inhibitor wird daher auch in der Erforschung des
Geschmacksinns eingesetzt.
- Amilorid wird nach oraler Gabe rasch und zu großen Teilen aus dem
Gastrointestinaltrakt resorbiert. (Nach einer anderen Quelle werden jedoch
nur 15 - 30 % des peroral zugeführten Arzneistoffs resorbiert.)
Elimination
- Amilorid wird renal und biliär ausgeschieden.
Bemerkungen
- Aufgrund der langen Halbwertszeit ist Amilorid deutlich schlechter
steuerbar, als Triamteren.
- Im Gegensatz zu den Thiazid-Diuretika
verursacht Amilorid keine Harnsäure-Retention, da Amilorid eine schwache
Base ist.
Chemie
Strukturformel
C6H8ClN7O
IUPAC
- 3,5-Diamino-N-carbamimidoyl-6-chlorpyrazin-2-carbamid
- N-Amidino-3,5-diamino-6-chlorpyrazincarboxamid
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- HCl: Gelbliches Pulver
- Schwer löslich in Wasser
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T |
R- und S-Sätze
|