Furosemid

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Arzneimittelinteraktionen

  •  

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 20 - 40 mg (max. 160 mg)
Einzeldosis  

Patientenhinweise

Handelsnamen

  • Diurapid, Durafurid, Furanthril, Furo [...], Furorese, Furosemid [...], Lasix

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkeintritt (i.v.) ca. 2 min
(p.o.) ca. 30 min
Wirkdauer ca. 2 h
(andere Quelle) 6 - 8 h

Wirkungen

  • Dilatation der Kapazitätsgefäße vor dem rechten Herzen (venöses Pooling)
  • Abnahme des Pulmonalarteriendrucks
  • Abnahme des linksventrikulären Füllungsdrucks und damit Reduktion der Herzarbeit

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  55 - 60 %
Clearance (CLtot)  160 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  ca. 1,2 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  0,3
Plasmaproteinbindung (PB)  ca. 98 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  0,12 L/kg

Resorption

  • Bei oraler Gabe wird Furosemid rasch, aber nur unvollständig resorbiert.
  • Die Resorption wird durch gleichzeitig aufgenommene Nahrung deutlich vermindert, daher sollte die Substanz mindestens 30 min vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Metabolisierung

  • Der einzige bedeutsame Metabolit ist das Esterglucuronid.

Notfallmedizin

Indikation

Anwendung

Dosierung

  • Initial 20 - 40 mg i.v., ggf. Wiederholung

Achtung

  • Bei Blasenentleerungsstörungen auf volle Blase achten, evtl. Katheterisierung.
  • Mit vielen Medikamenten inkompatibel, stets allein applizieren!

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C12H11ClN2O5S

Molekülmasse

  • 330,75

IUPAC

  • 4-Chlor-1-furfurylamino-5-sulfamoylbenzoesäure

Synonym

  • 4-Chlor-N-furfuryl-5-sulfamoylanthranilsäure

Eigenschaften

Schmelzpunkt (Zersetzung) 205 - 208 °C
pKS (Carbonsäure) 3,8
(Sulfonsäureamid) 7,5

Gehaltsanforderung (Ph.Eur.)

  • Furosemid enthält mindestens 98,5 und höchstens 101,0 %, berechnet auf die getrocknete Substanz.

Sonstige Eigenschaften

  • Weißes bis fast weißes, kristallines Pulver.
  • Praktisch unlöslich in Wasser und Dichlormethan, löslich in Aceton (1:20), wenig löslich in Ethanol (1:90), schwer löslich in Ether.
  • Die Substanz löst sich in verdünnten Alkalihydroxid-Lösungen.

Synthese

  • Die Synthese geht von Toluen aus, das katalytisch zweifach chloriert wird:

+ 2 Cl2 + 2 HCl

  • Durch Behandlung mit Kaliumpermanganat wird die Methylgruppe zur Carbonsäure oxidiert:

  • Die Umsetzung mit 2 Äquivalenten Chlorsulfonsäure über 2 h bei 150 °C ergibt das folgende Zwischenprodukt:

+ 2  

  • Anschließend wird der Reaktionsansatz auf 0 °C abgekühlt und mit 2 Äquivalenten Ammoniak umgesetzt. Durch die niedrige Temperatur ist nur noch das Chlorid der Säurefunktion reaktiv genug, um ausgetauscht zu werden.

+ 2 NH3 + NH4Cl

  • Die Reaktion bei 130 °C, über 4 h und mit 2-Aminomethylfuran, das im 6-fachen Überschuss eingesetzt werden muss, führt schließlich zur Bildung von Furosemid:

+ + HCl


Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

Gehalt

IR-Spektrum

Massenspektrum

NMR-Spektrum

  • 400 MHz in DMSO-d6

UV-Spektrum

  • Absorptionsmaxima in NaOH (0,1 mol/l) bei 228 nm (E = 1060) und 270 nm (E = 600).
 

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