Lanthancarbonat

Übersicht


Medizin

Typ

  • Phosphatbinder

Indikationen

  • Prophylaxe von Hyperphosphatämien bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, Hämodialyse oder kontinuierlicher, ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)

Kontraindikationen

Arzneimittelinteraktionen

  • Substanzen, deren Resorption vom pH-Wert des Magens abhängig ist
    • Lanthancarbonat kann den pH-Wert im Magen erhöhen und so die Resorption einiger pH-abhängig resorbierter Substanzen verändern (z.B. Chloroquin, Hydroxychloroquin, Ketoconazol). Zwischen der Einnahme von Lanthancarbonat und diesen Substanzen sollte ein Zeitraum von mindestens 2 h liegen.
  • Substanzen, die mit Lanthan unlösliche Komplexe bilden können
    • Erfahrungen mit der gleichzeitigen Anwendung von Arzneistoffen, die mit Metallionen zur Bildung unlöslicher Komplexe neigen (z.B. Tetracycline) liegen bisher nicht vor. Aus Vorsichtsgründen wird ein Zeitraum von 2 h zwischen der Einnahme dieser Substanzen und der von Lanthancarbonat empfohlen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Häufig (1 - 10 %)

  • Gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, Dyspepsie, Verstopfung, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, ...)
    • Verminderbar durch Gabe zu den Mahlzeiten und meistens abnehmend mit zunehmender Therapiedauer
  • Hypokalzämie

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 1500 - 3000 mg
Einzeldosis 750 mg

Dosierungshinweise / Bemerkungen

  • Die Phosphatkonzentration im Blut muss während der Therapie regelmäßig überprüft und die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Anwendungshinweise

  • Einnahme zu oder unmittelbar nach den Mahlzeiten.

Patientenhinweise

Handelsnamen

  • Fosrenol

Pharmakologie

Typ

  • Phosphatbinder

Pharmakodynamik

Wirkmechanismus

  • Nach Freisetzung des Lanthan-Kations im sauren Milieu des Magens, vermag dieses Phosphat - sowohl bei den stark sauren pH-Werten des Magens, als auch bei den eher neutralen pH-Werten des Dünndarms - effektiv zu binden. Das dabei entstehende Lanthanphosphat wird über die Fäzes ausgeschieden.

Pharmakokinetik

Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 36 h
Bioverfügbarkeit  
tmax  
Plasmaproteinbindung  

Resorption

  • Lanthancarbonat ist nur schlecht wasserlöslich (< 10 µg/ml bei pH 7,5). Die systemische Resorption von Lanthan ist nur sehr gering, dennoch findet man nach längerer Therapiedauer Lanthan in der Leber und in Knochen. Diese scheinen jedoch ohne klinische Bedeutung zu sein.

Distribution

  • Eine Anreicherung von Lanthan im Plasma nach mehrmaliger Anwendung konnte nicht festgestellt werden.

Metabolisierung

  • Resorbiertes Lanthan wird nicht metabolisiert.

Exkretion

  • Die Ausscheidung resorbierten Lanthans erfolgt mit den Fäzes.

Toxikologie

  • In sehr hohen Dosierungen zeigte Lanthancarbonat im Tierversuch teratogene Effekte.

Chemie

Strukturformel

2 La+ + 3

Summenformel

C3La2O9  /  La2(CO3)3

Molekülmasse

  • 475,84

IUPAC

  • Lanthancarbonat

CAS-Nummer

  • 54451-24-0

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
Dichte 2,6 - 2,7 g/cm3
pKS  

Sonstige Eigenschaften

  • Weißes, kristallines, hygroskopisches Pulver.
  • Praktisch unlöslich in Wasser. Löslich in Säuren.

Analytik

IR-Spektrum

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