Minoxidil
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Hypertonie
- Nur wenn auch durch Dreifachkombinationen anderer Antihypertensiva
kein ausreichender Therapieerfolg erzielt werden konnte.
- Androgenetische Alopezie
Kontraindikationen
Sehr häufig
- Reflextachykardie
- Hypertrichose
- Eine Hypertrichose tritt bei sehr vielen mit Minoxidil behandelten
Patienten auf. Sie beginnt häufig im Gesicht und bildet sich nach Absetzen des
Wirkstoffs innerhalb einiger Monate wieder zurück.
Häufig
- Übelkeit
- Ödeme
- Perikardergüsse (ca. 3 %)
- Perikardergüsse traten vor allem bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion.
Ohne Angabe der Häufigkeit
Anwendung
Tagesdosis |
5 - 40 mg (max. 100 mg) |
Einzeldosis |
5 - 40 mg |
Anwendungshinweise
Als Mittel gegen Haarausfall
- Die lokale Anwendung muss konsequent zweimal erfolgen. Selbst dann ist
erst nach 3 bis 6 Monaten mit einer merklichen Wirkung zu rechnen.
- Die Therapie muss praktisch lebenslang fortgesetzt werden, da nach
Therapieende der Effekt zwar noch einige Monate anhält, dann jedoch der
Haarverlust weitergeht.
- Die Therapie erscheint umso effektiver, je früher die Therapie begonnen
wird.
- Zu Beginn der Therapie kann es u.U. sogar zu einem verstärkten
Haarausfall kommen. Die Therapie sollte dann nicht abgebrochen werden!
Bemerkungen
- Minoxidil wirkt stärker blutdrucksenkend als Dihydralazin und
Hydralazin.
- Es ist nur bei Patienten mit Hypertonie indiziert, die durch andere
Antihypertonika nicht ausreichend eingestellt werden können.
- In diesen Fällen muss es aufgrund einer bei alleiniger Gabe auftretenden
erheblichen Gegenregulationen (Sympathikusaktivierung, Salz- und
Wasserretention) stets zusammen mit einem Diuretikum und einem
Adrenozeptorenblocker oder einem zentral wirksamen α2-Sympathomimetikum
eingesetzt werden.
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkungen
Als Mittel gegen Haarausfall
- Verlangsamung des Effluviums und (bei < 50 % der Behandelten) neues Haarwachstum
- Zunahme der Follikelgröße und des Haarschaftdurchmessers
- Verlängerung der Anagen- und Wachstumsphase
Wirkmechanismus
Als Mittel gegen Haarausfall
- Vermutlich spielt auch beim Einsatz gegen Haarausfall die Öffnung von
Kaliumkanälen eine Rolle. Der genaue Mechanismus ist jedoch bislang unklar.
In vitro konnte eine durch den Wirkstoff ausgelöste vermehrte Produktion
von VEGF nachgewiesen werden.
- Etwa 90% der Substanz werden in der Leber zu der eigentlichen
Wirksubstanz, dem aktiven Metaboliten Minoxidilsulfat, biotransformiert.
Exkretetion
- Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend renal.
Chemie
Strukturformel
C9H15N5O
IUPAC
Eigenschaften
Analytik
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
Xn |
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