Lapatinib

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Mammakarzinom
    • In Kombination mit Capecitabin bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, deren Tumore ErB2 (HER2) überexprimieren.

Kontraindikationen

Relative Kontraindikationen

  • Schwere Leberfunktionsstörungen, schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Schwangerschaft, Stillzeit

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Sehr häufig

Häufig

  • Verringerte linksventrikuläre Auswurffraktion
  • Hyperbilirubinämie, Leberschäden

Ohne Angabe der Häufigkeit

  • Hand-Fuß-Syndrom mit Parästhesien, Rötungen und Schwellungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 1250 mg
Einzeldosis 1250 mg

Dosierungshinweise

  • 1250 mg einmal täglich in Kombination mit 2000 mg/m2 Capecitabin.
    • Letzteres sollte in zwei Einzeldosen à 1000 mg im Abstand von 12 h an den Tagen 1 - 14 eines 21tägigen Behandlungszyklus aufgeteilt appliziert werden. Capecitabin sollte zu oder innerhalb von 30 min nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Anwendungshinweise

  • Die Substanz sollte in einem Abstand von mindestens einer Stunde zu einer Mahlzeit eingenommen werden.
  • Die Tagesdosis sollte nicht aufgeteilt werden.

Handelsnamen

  • Tyverb

Pharmakologie

Typ

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) ca. 24 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) > 99 %
tmax ca. 4 h
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Lapatinib wird nach peroraler Applikation unvollständig, dosisabhängig und variabel aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die gleichzeitige Einnahme zu einer Mahlzeit erhöht die Bioverfügbarkeit.

Distribution

  • Lapatinib wird im Blut fast vollständig (> 99 %) an die Plasmaproteine Albumin und α1-saures Glykoprotein gebunden transportiert.
  • Die Substanz ist ein Substrat für p-Glykoprotein und BCRP. 

Metabolisierung

  • Die Substanz wird umfassend in der Leber metabolisiert. An den Biotransformationsreaktionen sind vor allem die Cytochrom-P450-Enzyme CYP3A4 und CYP3A5 beteiligt. CYP2C19 und CYP2C8 spielen eine geringere Rolle.

Exkretion

  • Die Substanz wird in Form ihrer Metaboliten vor allem mit den Fäzes ausgeschieden.

Bemerkungen

Toxikologie

  • Im Tierversuch war die Substanz teratogen und ging in die Muttermilch über.

Bemerkungen

  • Anders als der ErbB2-Inhibitor Trastuzumab, ist Lapatinib auch auch oral verfügbar.

Geschichtliches

  • In Deutschland seit dem 16. Juni 2008, zunächst unter Auflagen, zugelassen.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C29H26ClFN4O4S

Molekülmasse

  • 581,07

IUPAC

  • N-[3-Chlor-4-(3-fluorbenzyloxy)phenyl]- 6-{5-[4-(methylsulfonyl)-2-azabutyl]-2-furyl}chinazolin-4-amin

CAS-Nummer

  • 231277-92-2

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
Siedepunkt (760 mmHg) 750,7 °C
Dichte 1,381 g/cm3
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

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