Naproxen
Übersicht
Medizin
Typ
- Antikoagulantien
- Die gleichzeitige Behandlung mit gerinnungshemmenden Arzneistoffen, wie z.B. Phenprocoumon,
sollte vermieden werden, da es zu einer Verstärkung der gerinnungshemmenden
Wirkung kommen
kann. Abgabe hier nur nach Rücksprache mit dem behandelnden
Arzt. Bei der Anwendung aufgrund der schmerzstillenden Wirkung versuchen
auf Paracetamol
auszuweichen.
Anwendung
Tagesdosis |
500 - 1250 mg |
Einzeldosis |
250 - 500 mg |
Dosierungshinweise
- Es ist keine Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz erforderlich.
Anwendungshinweise
- Normalerweise sind 2 Einzeldosen ausreichend, um einen über 24 h
anhaltenden Effekt zu erzielen. Sollte dies nicht ausreichen, kann eine Gabe
alle 8 h erwogen werden.
Bemerkungen
- Das kardiovaskuläre Risiko wurde bis mindestens 2006 der Mehrheitsmeinung
nach als unter einer Dauertherapie mit Naproxen im Gegensatz zu praktisch allen
anderen COX-Hemmern nicht erhöht angegeben.
- Inzwischen wird dies nicht mehr postuliert und allen COX-Hemmern bei
äquipotenter Schmerzstillung ein etwa gleiches kardiovaskuläres Risiko
zugeschrieben.
- Die Substanz diffundiert mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit in die
Synovialflüssigkeit hinein und aus ihr heraus, so dass die Wirkdauer im
Gelenk der in anderen Geweben im Körper entspricht.
- Aleve, Dysmenalgit, Naproxen [...]
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkmechanismus
- Naproxen hemmt die Isoformen 1 und 2 des Enzyms Cyclooxygenase. Dabei hat
Naproxen ein im Vergleich zu anderen COX-Hemmern besonders hohe Affinität
zu COX-1. Da eine Hemmung der COX-1 jedoch inzwischen praktisch
ausschließlich für die gastrointestinalen Nebenwirkungen verantwortlich
gemacht wird, ist dies wenig positiv, sondern limitiert die
Einsatzmöglichkeiten der Substanz.
- Die Hemmung der COX-2, die für die Schmerzstillung verantwortlich
gemacht wird, ist in therapeutischen Dosierungen daher nicht so stark,
wie bei anderen Substanzen und Naproxen daher meist weniger wirksam.
- Naproxen wird nach peroraler Aufnahme rasch und praktisch vollständig aus
dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
- Das Natriumsalz wird ein wenig schneller, aber insgesamt nicht besser
resorbiert als die freie Säure, so dass beim Natriumsalz zwar tmax
kleiner, die AUC aber gleich ist.
- Die Einnahme zu einer Mahlzeit reduziert die Bioverfügbarkeit nur
gering.
- Naproxen wird im Körper fast vollständig an Albumin gebunden
transportiert.
- Die Substanz wird in der Leber
v.a. über CYP1A2 metabolisiert, wobei 6-O-Desmethylnaproxen
entsteht.
- Sowohl Ausgangssubstanz, als auch Metaboliten zeigen keinen induzierenden
oder hemmenden Einfluss auf die metabolisierenden Enzyme.
Chemie
Strukturformel
C14H14O3
IUPAC
- (S)-2-(6-Methoxy-2-naphthyl)propansäure
Eigenschaften
Gehaltsanforderung (Ph.Eur.)
- Naproxen enthält mindestens 98,5 und höchstens 100,5 %, berechnet auf
die getrocknete Substanz
Sonstige Eigenschaften
- Weißes bis fast weißes, kristallines Pulver.
- Praktisch unlöslich in Wasser, löslich in Ethanol
und Methanol, wenig löslich in Ether.
Analytik
Gehalt
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