Instabilitäten

Bemerkungen

  • Instabilitäten von Rezepturen zeigen sich, im Gegensatz zu Inkompatibilitäten, erst im Verlauf der Lebenszeit des Produkts.
  • Auch hier muss es nicht zu einer makroskopisch erkennbaren Veränderung der Rezeptur kommen. Dennoch kann die Rezeptur durch Instabilitäten wirkungslos werden, z.B. da der Arzneistoff inaktiviert wird.
  • Dies geschieht meist durch Reaktion des Arzneistoffs mit anderen Bestandteilen der Rezeptur, kann aber auch durch Reaktion mit dem Material der Primärverpackung begründet sein.
  • Besonders gefährdet für Instabilitäten sind Arzneistoffe (oder auch Hilfsstoffe) die relativ reaktive Gruppen tragen und hydrolytisch oder oxidativ angegriffen werden können.

Hydrolytisch angreifbare Gruppen

Stoffklasse Wirkstoffbeispiele
Acetale Erythromycin, Neomycin
Azomethine Diazepam, Lormetazepam, Oxazepam
Carbonsäureamide Chloramphenicol, Nicotinamid
Carbonsäureester Acetylsalicylsäure, Atropin, Hydrocortisonacetat, Procain, Reserpin
Epoxide Scopolamin
Lactame Acetazolamid, Barbital, Benzylpenicillin
Lactone Phenprocoumon, Warfarin
Phenolether Codein, Propranolol
Thiazole Thiamin

Oxidativ angreifbare Gruppen

Stoffklasse Wirkstoffbeispiele
Aldehyde Benzaldehyd, Zimtaldehyd
Alkohole  
Amine Ergotamin, Morphin, Reserpin
Endiole Ascorbinsäure
Ether  
Ketone Dexamethason, Hydrocortison, Prednisolon
Olefine  
Phenole Apomorphin, Epinephrin, Morphin

 

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